Wolfen-Bitterfeld

Ein 25-jähriger Alternativer wird gegen 22:30 Uhr von einem jungen Mann mit dem Fahrrad verfolgt, der mit den Worten „Eh Zeckenschwein, willst du Stress? Willst du eine auf’s Maul?“ absteigt und den 25-Jährigen einen Faustschlag ins Gesicht geben will. Der Betroffene kann fliehen.

Gorau

In einem Garagenkomplex der Ortslage Gorau werden zwei 17-jährige Alternative von vier offensichtlichen Rechten herumgeschubst, geschlagen und als „Zeckenschweine“ beleidigt. Einer der Betroffenen muss mit Schwellungen im Gesicht und am Oberkörper behandelt werden. Anwohner rufen die Polizei.

Regionalbahn bei Calbe

Ein 42-jähriger Italiener wird in der Regionalbahn zwischen Magdeburg und Halle von drei Unbekannten beleidigt und angegriffen. Zunächst störte das rechte Trio den Italiener bei einem buddhistischen Gebet. Der Betroffene wandte sich daraufhin an die Zugbegleiterin, die das Trio zur Ruhe aufforderte. Gegen 21:30 Uhr erscheinen die Rechten erneut im Abteil des Italieners, schlagen ihn mehrfach ins Gesicht und zerren ihn anschließend auf den Gang. Dort schlagen und treten zwei der Angreifer weiter auf ihn ein. Der Betroffene erleidet Gesichtverletzungen. Die Täter können in Calbe ungehindert den Zug verlassen.

Halberstadt

Eine 19-jährige alternative Jugendliche wird beim Durchqueren eines Parks von drei Rechten angegriffen und schwer verletzt. Zunächst wird die Betroffene von einer Frau als „linke Zecke“ beschimpft und dann unvermittelt von ihr ins Gesicht geschlagen und zu Boden gerissen. Am Boden liegend wird die 19-Jährige von einem männlichen Angreifer sexuell belästigt, woraufhin sie sich zur Wehr setzt. Daraufhin treten alle drei Rechten auf die am Boden Liegende ein und verletzen sie schwer. Die Betroffene erleidet einen Bruch der Augenhöhle und Prellungen am gesamten Oberkörper und muss stationär im Krankenhaus behandelt werden. Polizeibeamte nehmen das polizeibekannte rechte Trio vorläufig fest. Auf dem Weg zum Polizeirevier zeigt die 21-jährige Angreiferin noch den so genannten Hitlergruß.

Magdeburg

In einer Gaststätte in der Lutherstraße kommt es gegen Mitternacht zu einer Auseinandersetzung zwischen der Wirtin und einer Gruppe von jungen Männern, die vom äußeren Erscheinungsbild der rechten Szene angehören. Als die Frau die Gruppe zum Gehen auffordert und auf ihr Hausrecht verweist, wird u.a. „Sieg Heil“ und „Heil Hitler“ gerufen. Ein 35-jähriger Gast, der die Wirtin unterstützt, wird aus der Gruppe heraus geschlagen. Die Polizei ermittelt u.a. Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen, gefährlicher Körperverletzung sowie Beleidigung und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte.

Wolmirstedt

Ein 16-jähriger Jugendlicher migrantischer Herkunft und ein 14-jähriger Nichtrechter werden gegen 19 Uhr in der Innenstadt von einem circa 25-jährigen Rechten angegriffen und geschlagen. Der Angreifer tritt und schlägt zunächst unvermittelt auf den 16-Jährigen ein, der zuvor eine verbale Auseinandersetzung mit einer gleichaltrigen jungen Frau hatte. Ein 14-jähriger Nichtrechter versucht, den Betroffenen vor den Schlägen des Angreifers im klassischen Naziskinheadoutfit mit Bomberjacke und Springerstiefeln zu schützen und wird ebenfalls ins Gesicht geschlagen. Beide Opfer erleiden Gesichtsverletzungen und müssen ambulant behandelt werden. Der Angreifer kann flüchten, bevor die Polizei vor Ort erscheint.

Aken

Ein 21-jähriger Alternativer wird von zwei äußerlich der rechten Szene zugehörigen Männern geschlagen und zur Herausgabe von 10 Euro und einem MP3-Player gezwungen. Dabei erklärten die Angreifer, „wir haben Hass auf alle Punker in Aken“.

Weißenfels

Am späten Abend wird ein alternativer Jugendlicher in der Nähe des Bahnhofs aus einer siebenköpfigen Gruppe als „Zecke“ beschimpft und angegriffen. Als der Betroffene die Beleidigung ignoriert und weiter geht, schlägt ihm ein Rechter aus der Gruppe von hinten eine Bierflasche auf den Kopf. Die anderen umringen und schubsen den alternativen Jugendlichen, der dann aber flüchten kann. Er erstattet Anzeige.

Oschersleben

Ein 19-Jähriger mit neongrün gefärbten Haaren wird von zwei 15- und 18-jährigen Jugendlichen auf dem Busbahnhof gehetzt und angegriffen. Die Angreifer beschimpften den Betroffenen sofort und stießen ihn dann die Treppe der Fußgängerunterführung runter. Dann jagten die rechten Jugendlichen den Betroffenen über den Bahnhofsplatz. Der Betroffene erlitt u.a. Prellungen. Gegenüber der Polizei gaben die Tatverdächtigen an, sie seien “grundsätzlich gegen Linke und sogenannte Zecken.”

Magdeburg

Drei Männer und eine Frau aus Niger werden gegen 2 Uhr morgens am Hasselbachplatz aus einer Gruppe von drei jungen Männern rassistisch angepöbelt. Dann schubsen sich die Männer gegenseitig in die Gruppe der Betroffenen aus Niger. Als einer von ihnen die Rechten zur Rede stellen will, fallen zunächst massive rassistische Beschimpfungen und dann Schläge. Dabei werden zwei der Männer aus Niger leicht verletzt. Ein Fahrradfahrer informiert einen Polizeistreifenwagen über den Angriff. Derweil wächst die Gruppe der Rechten auf circa 10 an. Zwei Punks, die zufällig vorbeikommen, eilen den Betroffenen zu Hilfe. Einer der Punks wird dabei ebenfalls verletzt. Als Polizeibeamte vor Ort eintreffen, werden sie von den Rechten umringt, gestoßen und geschubst, die die Festnahme eines der Angreifer verhindern wollen.

Halle

Eine 17-jährige Schülerin wird gegen 23 Uhr auf dem Weihnachtsmarkt von einem Rechten bewusstlos geschlagen. Die junge Frau und ihr gleichaltriger Bekannter wurden zunächst von fünf bis sechs Männern angepöbelt. Einer der Männer urinierte gezielt dann in Richtung der Schülerin und traf ihre Kleidung. Die Betroffene rannte daraufhin dem Täter hinterher. Dieser drehte sich um und schlug ihr mit der Faust ins Gesicht, so dass sie bewusstlos zu Boden ging. Polizeibeamte konnten den 29jährigen Rechten festnehmen, obwohl er mit einem Teleskopschlagstock auf die Beamten einschlug.

Magdeburg

Eine irakische Familie mit einem 2-jährigen Kleinkind wird im Nachtbus an der Haltestelle Große Diesdorfer Straße/ Arndtstraße beim Einsteigen aus einer Gruppe von drei deutschen Frauen mit Kindern und drei deutschen Männern zunächst massiv beleidigt. Es fallen Sätze wie “Für Ausländer ist hier kein Platz!” Ein Mann aus der Gruppe der Angreifer öffnet mehrmals die Bustür, um die 21-jährige schwangere Irakerin aus dem Bus zu schubsen und schlägt sie dabei in den Rücken. Bei der Auseinandersetzung stößt die junge Frau mehrfach gegen ihren Kinderwagen, so dass sie anschließend wegen starker Unterleibsschmerzen ins Krankenhaus eingeliefert werden muss. Die anderen Familienmitglieder sind die einzigen, die der Schwangeren zu Hilfe kommen. Von den anderen Fahrgästen im vollbesetzten Bus sind teilweise rassistische Pöbeleien zu hören. Die Täter flüchten, können jedoch durch die vom Busfahrer alarmierte Polizei kurze Zeit später festgenommen werden.

Magdeburg

In der Straßenbahn der Linie 94 werden eine Frau und ein Mann von einem Betrunkenen wegen ihrer Hautfarbe mit einer Bierflasche bedroht und mit rassistischen Sprüchen beschimpft. An der Haltestelle Damaschkeplatz steigen sowohl das Paar als auch der Betrunkene aus. Dabei schlägt der Mann dem Betroffenen ins Gesicht. Lediglich eine 28-jährige Frau versucht in der vollbesetzten Straßenbahn zu deeskalieren. Der Fahrer und zwei weitere MVB-Mitarbeiter schreiten nicht ein und weigern sich trotz Bitten der Frau, die Polizei zu informieren.

Klötze

Unbekannte werfen mit einem Gully-Deckel die Fensterscheibe eines Döner-Bistros ein und verursachen einen Sachschaden von mehreren hundert Euro. Der selbe Imbiss war bereits während des Martinimarktes im Oktober Ziel eines mutmaßlich rassistischen Angriffs.

Klötze

Ein Journalist wird am Rande eines neonazistischen Aufmarschs zum Volkstrauertag angegriffen. Mehr als 80 Rechte beteiligen sich am neonazistischen „Heldengedenken“ in der Stadt. Nach der polizeilich verfügten Auflösung der Veranstaltung kommt es zu Auseinandersetzungen zwischen Rechten und Polizisten. Am Rande des Geschehens wird ein Journalist von mehreren Rechten erst bedrängt und mit den Worten „Dich kriegen wir, du Schwein“ bedroht. Dann versucht einer der Rechten den Journalisten mit einem Schlag am Kopf zu treffen und beschädigt dabei dessen Kamera.

Aschersleben

Auf dem Weg zur Schule wird ein nicht-rechter 12-Jähriger von zwei jungen Männern angegriffen. Sie reißen dem Schüler mit den Worten „Mach dir lieber ein Hakenkreuz dran und komm zu uns“ seinen „Hingucken“-Button von der Jacke und stoßen ihn dann zu Boden. Danach demolieren sie das Fahrrad des 12-Jährigen mit einer Säge.

Magdeburg

Ein Deutscher libanesischer Herkunft wird nachmittags auf dem Magdeburger Ring von einem Autofahrer rassistisch beschimpft, angegriffen und gewürgt. Zunächst wurde der Betroffene von den Insassen eines BMW durch Zeigen des Mittelfingers beleidigt, Als der Betroffene darauf nicht reagierte, spuckte die Fahrerin des BMW ihren Kaugummi an das Beifahrerfenster des Mannes. Der Betroffene stieg daraufhin an einer roten Ampel aus und klopfte an das Fenster der 21-Jährigen, um den Vorfall zu klären. Daraufhin stieg deren 29-jähriger Beifahrer aus und griff den Mann ohne Vorwarnung an. Dabei beleidigte er ihn mit den Worten „Du blöder Ausländer verpiss dich!“. Er warf ihn zu Boden, würgte ihn und schlug ihn mit dem Kopf mehrmals auf den Boden. Das Eingreifen eines couragierten Autofahrers verhinderte, dass der Betroffene noch weitere Verletzungen erlitt.

Genthin

Ein von Vietnamesen betriebener Imbisswagen wird in der Nacht von Samstag auf Sonntag erheblich beschädigt. Der oder die Täter versuchen die Tür aufzubrechen, demolieren die Seite des Wagens und Teile der Einrichtung. Die rassistische Gesinnung wird mit der Hetzparole „Gute Reise“ sowie einer „88“ in den Lack geritzt.

Naumburg

Gegen Mitternacht stürmen circa 30 teilweise vermummte rechte Hooligans einen Keller, in dem Punk- und Metalbands proben. Sie schlagen die Scheiben der Eingangstür ein, werfen Knallkörper und dringen ins Gebäude ein. Dort brechen sie in einen der Proberäume ein und zerstören die komplette Einrichtung und das Equipment. Im Keller befinden sich während des Angriffs knapp 20 junge Punks, darunter etliche Mädchen, die sich hinter einer Stahltür verbarrikadieren. Die Hooligans versuchen diese aufzuhebeln. Als ihnen das nicht gelingt, sprühen sie mit einem Feuerlöscher durch die Luftschlitze der Tür, so dass die dahinter befindlichen Jugendlichen die giftigen Dämpfe einatmen. Die Angreifer fliehen, als gerufene Polizei eintrifft. Die Beamten sind mit der Situation sichtlich überfordert und kümmern sich nicht um die Verfolgung der Täter. Selbst auf Hinweise der Betroffenen, dass die Angreifer nur wenige 100m entfernt vor einer Gaststätte stehen, reagieren die Polizisten nicht. Eine kleine Gruppe der Punks geht selbst zur Gaststätte, dabei werden drei Punks erneut von den Hooligans angegriffen und gehetzt. Die Angreifer gehören zum Spektrum der Hooligans um den Naumburger Fußballverein „NBC“. Dieselbe Gruppe hatte die Punks schon im Mai mit Zaunlatten und Flaschen angegriffen.

Magdeburg

Gegen 23:30 Uhr wird ein Schwarzer in der Mittagstraße von drei Rechten im Alter von 16,18 und 21 Jahren angegriffen. Dem Betroffenen gelingt es offensichtlich sich gegen den Angriff zu wehren. Als die Polizei vor Ort eintrifft, stellt sie bei den drei Angreifern Verletzungen fest. Gegen das rechte Trio wird wegen gemeinschaftlicher Körperverletzung ermittelt.