Polizeiinspektion Halle (Saale), 21.12.19

20.12.2019   Halle (Saale)

Gegen 21:25 Uhr werden vier alternative Jugendliche im Alter zwischen 15 und 19 Jahren, darunter zwei junge Frauen, aus einer Dreiergruppe heraus beschimpft und angegriffen. Im Bereich der Fußgängerunterführung Unterer Galgenberg werden sie von den Unbekannten zunächst u.a. als „Scheiß Zecken“ beleidigt und schließlich u.a. mit Teleskopschlagstock attackiert. Sowohl die 19-jährige Alternative als auch ihre 18- und 19-jährigen Freunde werden zum Teil erheblich verletzt und müssen ambulant behandelt werden. Auch der deutlich älteste Angreifer und offensichtliche Rädelsführer wird ambulant behandelt. Die hinzugerufene Polizei stellt bei dem Trio auch einen Elektroschocker sicher und ermittelt nun gegen den 44- sowie seine 15- und 16-jährigen Begleiter, die ebenfalls Anzeigen erstattet haben.

Anlaufstelle Süd, eigener Bericht

20.12.2019   Halle (Saale)

Am Nachmittag wird ein 11-jähriger Junge auf einem Basketballplatz von drei Jugendlichen mehrfach rassistisch beleidigt. Zudem bedrohen die Unbekannten ihn mit einem Messer und einem Stock und fordern so die Herausgabe seines Handys. Obwohl der Betroffene sein Telefon aus Angst aushändigt, schlagen zwei der Jugendlichen ihn immer wieder ins Gesicht, während der dritte den Angriff mit dem Handy des Betroffenen filmt. Schließlich fordern die Angreifer auch Geld und Schuhe von dem Schüler, der ihnen daraufhin noch einen Euro gibt. Bevor einer der Täter das Video löscht, verschickt er es noch an verschiedene Empfänger*innen. Nach der Drohung, im Falle einer Anzeige der Tat „abgestochen“ zu werden, erhält der Betroffene sein Handy zurück. Er erleidet diverse Gesichtsverletzungen. Die Polizei ermittelt.

Polizeiinspektion Halle (Saale), 30.11.19

29.11.2019   Halle (Saale)

Bei einer Geburtstagsfeier auf dem Steintorcampus kommen gegen 23:30 Uhr zwei Unbekannte hinzu und wollen mitfeiern. Als ihnen das verwehrt wird, entfernen sie sich. Nur wenige Minuten später erscheint eine größere Gruppe z.T. Vermummter. Einer wirft eine Bierflasche auf die Feiernden, welche ihr Ziel verfehlt. Dann schlagen mehrere Angreifer auf einen 19-jährigen Partygast ein. Als vier weitere Feiernde dem Betroffenen helfen wollen, werden die 18- bis 21-Jährigen ebenfalls geschlagen. Schließlich ziehen sich die Angreifer in das nahe gelegene Haus der sog. Identitären Bewegung zurück, welches kurz darauf von der Polizei durchsucht wird. Dabei werden die Personalien von über 20 Personen aufgenommen und auch zwei sog. Sturmhauben sichergestellt. Vier der Betroffenen werden verletzt und müssen medizinisch versorgt werden. Die Polizei ermittelt wegen Landfriedensbruchs und Körperverletzung.

Anlaufstelle Mitte, eigener Bericht

16.11.2019   Magdeburg

Gegen 23 Uhr steht ein schwules Paar an der Straßenbahnhaltestelle Kastanienstraße, als sie aus einer Gruppe von etwa sechs bis acht Männern homofeindlich beleidigt und bespuckt werden. Dann fordern die Angreifer die Herausgabe ihrer Handys und treten sie. Während einer der Betroffenen fliehen und die Polizei alarmieren kann, wird der andere eingeholt und erneut geschlagen und getreten. Als Beamte vor Ort eintreffen, sind die Täter weg. Die 35- und 39-jährigen Betroffenen müssen in der Notaufnahme behandelt werden. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt.

Anlaufstelle Süd, eigener Bericht

05.11.2019   Kabelsketal/ Ortsteil Dieskau

Gegen 10:30 Uhr unterhalten sich zwei syrische Teilnehmer eines Staplerkurses vor dem Betriebsgelände, als sie völlig unvermittelt von einem weiteren Teilnehmer rassistisch beschimpft werden. Dann holt der Mann eine Schreckschusspistole aus seinem in unmittelbarer Nähe parkenden Auto und zielt damit aus kurzer Distanz auf ihre Köpfe. Schließlich schießt er ein Mal in die Luft und beleidigt die Betroffenen erneut. Alarmierte Polizeibeamte stellen vor Ort die Personalien eines 56-jährigen Tatverdächtigen fest und die Schreckschusswaffe sicher.

Anlaufstelle Süd, eigener Bericht

17.10.2019   Halle (Saale)

Gegen 19 Uhr bemerkt eine junge Frau, dass drei Schwarze in der Straßenbahn von einem weiteren Fahrgast massiv rassistisch beleidigt werden. Kurz vor der Haltestelle Steintor zieht sie deshalb die Notbremse und bittet die Straßenbahnfahrerin, die Polizei zu informieren. Währenddessen intervenieren eine 25-jährige Studentin und eine 19-jährige Angestellte, um den Unbekannten von einem Angriff abzuhalten. Daraufhin beleidigt der Mann beide Frauen sexistisch und die 19-jährige PoC auch rassistisch und schlägt auf die beiden ein. Dann würgt der Angreifer die 25-Jährige und zieht sie an den Haaren nach unten. Schließlich gelingt es den Frauen, den Angreifer abzuwehren. Als sich die Türen öffnen verlässt dieser die Straßenbahn. Die 19-Jährige erleidet eine Verletzung am Kopf, die 25-Jährige muss mit diversen Prellungen ambulant im Krankenhaus behandelt werden. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt in der Folge gegen einen polizeibekannten 39-Jährigen wegen Körperverletzungen, Beleidigung, Volksverhetzung und Verwendens verfassungswidriger Kennzeichen.

Support für Betroffene rechter Gewalt des RAA Sachsen e.V.

13.10.2019   Halle (Saale)

Kurz vor 16 Uhr wird ein POC am Marktplatz während seines stillen Gedenkens an die Opfer des rechtsterroristischen Anschlags unvermittelt von einer ihm unbekannten Frau auf den Rücken geschlagen. Als Zeug*innen die Täterin zur Rede stellen, kriminalisiert sie den Betroffenen durch rassistische Narrative. Das Ordnungsamt wird angesprochen, woraufhin die Polizei kommt und die Personalien des Betroffenen und der Täterin aufnimmt. Die Polizei ermittelt wegen vorsätzlicher einfacher Körperverletzung. Der Betroffene hat noch Wochen später Schmerzen.

Anlaufstelle Süd, eigener Bericht

09.10.2019   Halle (Saale)

An Yom Kippur, dem höchsten jüdischen Feiertag, durchleiden 52 Menschen in der Synagoge im Paulusviertel Stunden der Todesangst und Ungewissheit, nachdem ein schwerbewaffneter Attentäter kurz nach 12 Uhr mittags versucht hatte, das Gebetshaus zu stürmen. Nur weil die Türen zum Gelände den Schüssen und Sprengsätzen standhalten, wird keine*r der Anwesenden, darunter auch eine Jugendgruppe aus Berlin und Besucher*innen aus den USA, körperlich verletzt. Die 40-jährige Jana L., die auf dem Nachhauseweg an der Synagoge vorbeiläuft und den Täter anspricht, stirbt durch Schüsse in den Rücken. Kurz darauf zündet der Attentäter einen Sprengsatz vor dem kurdischen „Kiez-Döner“ und versucht im Imbiss weitere Menschen zu töten. Der 20-jährige Maler Kevin S., der hier gerade seine Mittagspause macht, wird durch mehrere Schüsse tödlich verletzt. Das Personal und weitere Gäste des Imbisses überleben nur, weil sie sich verstecken bzw. fliehen können – und werden zum Teil schwer traumatisiert. Auf seiner Flucht mit dem Auto fährt der Attentäter in der Magdeburger Straße in Halle einen 23-Jährigen aus Somalia auf der Gegenfahrbahn an. Der Betroffene kann gerade noch zur Seite springen und wird deshalb nur leicht verletzt. Etwa vierzig Minuten später, kurz vor 13 Uhr, werden ein 51-Jähriger und seine 50-jährige Lebensgefährtin auf ihrem Hof in Wiedersdorf (Saalekreis) durch Schüsse von hinten schwer verletzt, nachdem der Betroffene dem Attentäter keine Autoschlüssel aushändigen konnte. Schließlich raubt er im Ort ein Taxi und kann erst etwa eine halbe Stunde später im Burgenlandkreis festgenommen werden, nachdem er auf der B91 noch einen anderen PKW gerammt hatte und schließlich frontal mit einen LKW zusammengestoßen war. Bis heute leiden etliche Menschen – Angehörige und Freund*innen der Todesopfer, Überlebende und Zeug*innen unter den Folgen des rechtsterroristischen Anschlags. Die Bundesanwaltschaft hat die Ermittlungen übernommen.

Weitere Details siehe auch:
Mobile Opferberatung (Hrsg.) (2019): Betroffene und Folgen des Attentats in Halle (Saale), in: Antisemitismus und Rechtsterrorismus. Informationen der Mobilen Opferberatung Nr. 56, S.7, www.mobile-opferberatung.de/newsletter56.pdf

Polizeiinspektion Halle (Saale), 06.10.19

05.10.2019   Halle (Saale)

Gegen 22:20 Uhr fordert ein türkischer Hausbewohner im Innenhof eines Mehrfamilienhauses einen unbekannten Mann auf, dort das Urinieren zu unterlassen. Daraufhin beleidigt der Unbekannte den 30-Jährigen rassistisch und schlägt ihm unvermittelt ins Gesicht. Ein syrischer Bekannter des Betroffenen interveniert und der Betroffene informiert die Polizei.

Anlaufstelle Mitte, eigener Bericht

01.09.2019   Magdeburg

Frühmorgens wartet ein 19-jähriger Auszubildender aus Mali mit seinem Fahrrad am Bahnhof Magdeburg-Neustadt auf den Zug, als zwei Unbekannte ihn auffordern, zu ihnen zu kommen. Dann fragen sie, was er hier mache. Noch während er freundlich zu antworten versucht, sprayt ihm einer der Männer ohne jede Vorwarnung Reizgas ins Gesicht. Vor Schmerzen geht der Jugendliche zu Boden. Dort erhält er mehrere Schläge oder Tritte gegen seinen Körper und wird dabei massiv rassistisch beleidigt. Trotz stark tränender Augen nimmt er noch wahr, wie einer der Unbekannten sein Fahrrad an sich nimmt und mit seinem Begleiter weggeht. Als er langsam wieder besser sehen kann, bemerkt der 19-Jährige, dass einer der Angreifer seinen Personalausweis verloren hat. Mit diesem erstattet er bei der Polizei Anzeige. Der Betroffene leidet noch mehrere Tage unter Schmerzen an beiden Augen.

Anlaufstelle Süd, eigener Bericht

28.08.2019   Halle (Saale)

Am Freitagabend wird ein 17-jähriger Guineer auf dem Laternenfest von einen Unbekannten mit einer Zigarette so am Ellenbogen berührt, dass er eine Brandwunde erleidet. Als er den Mann daraufhin anspricht, wird er von dessen Begleiterin mit Schlägen bedroht und rassistisch beleidigt. Aufgrund seiner Schmerzen tritt der Jugendliche den Heimweg an, wo er dem Mann erneut begegnet. Er versucht nochmals, ihn auf das Geschehene anzusprechen und zeigt ihm auch seine Verletzung. Diesmal kommt eine andere, ältere Begleiterin des Mannes auf ihn zu und packt ihn am Kragen. Dann schüttelt und stößt sie den 17-Jährigen und beleidigt ihn rassistisch. Währenddessen wird er von mehreren Unbekannten umringt, die ihn so zu Boden stoßen, dass er eine Schürfwunde am linken Knie erleidet. Der 17-Jährige alarmiert über Handy die Polizei. Diese kann den Verursacher der Brandverletzung noch antreffen und dessen Personalien aufnehmen. Währenddessen wird der Betroffene wiederum von der älteren Frau rassistisch beschimpft.

Polizeiinspektion Halle (Saale), 19.08.19

16.08.2019   Halle (Saale)

In einem Einkaufszentrum am Zollrain wird ein 13-jähriger Junge gegen 19 Uhr von einem älteren Mann rassistisch beleidigt. Als der Junge zurückbeleidigt, schlägt der Mann ihm zwei Mal mit der flachen Hand ins Gesicht. Das Kind wird leicht verletzt. Die Polizei ermittelt gegen einen 46-Jährigen.

Polizeirevier Altmarkkreis Salzwedel, 25.07.19

24.07.2019   Salzwedel

Gegen 22 Uhr wird ein 18-jähriger Geflüchteter aus Afghanistan in der Nähe der Berufsschule völlig unvermittelt aus einer sechsköpfigen Gruppe attackiert. Fünf der Unbekannten traktieren den Jugendlichen mit Kopfnüssen und Faustschlägen gegen Kopf und Oberkörper. Schließlich gelingt es dem Betroffenen zu flüchten. Später alarmiert er mithilfe seiner Betreuerin die Polizei, eine eingeleitete Nahbereichsfahndung bleibt jedoch erfolglos. Der Betroffene erleidet mehrere Hämatome im Gesicht und am Oberkörper und muss mit einem Krankenwagen zur ambulanten Behandlung ins Klinikum gefahren werden.

Anlaufstelle Mitte, eigener Bericht

21.07.2019   Magdeburg

Gegen 20:30 Uhr wird eine 15-jährige syrische Trans*Jugendliche auf dem Weg nach Hause in Sudenburg unvermittelt von zwei Jugendlichen transfeindlich und sexistisch beleidigt. Zudem äußern die Unbekannten, sie schade dem „Ruf des Islam“. Dann schlagen sie die Jugendliche gegen den Körper, bis sie zu Boden geht. Auch dann treten die Angreifer noch weiter auf sie ein. Schließlich kann sie sich befreien und fliehen. Als sie mit ihrem Handy die Polizei alarmieren will bemerkt sie, dass es nicht mehr in ihrer Tasche ist. Die Jugendliche erleidet mehrere Hämatome an Arm und Oberkörper. In der Folge erstattet sie Anzeige. Die Schülerin war bereits zuvor mehrfach aufgrund ihres Äußeren beleidigt und auch körperlich attackiert worden.

Polizeiinspektion Halle (Saale), 14.07.2019

12.07.2019   Halle (Saale)

Am Freitagnachmittag werden ein 21-jähriger syrischer Geflüchteter und seine 18-jährige Partnerin in einem Bus von einem Unbekannten rassistisch beleidigt. Nach dem Aussteigen an der Haltestelle Südpark reißt der Mann einen Plastikmülleimer aus der Halterung und wirft ihn nach dem 21-Jährigen, verfehlt ihn aber. Dann schlägt er den Betroffenen mit der Faust. Dessen Freundin wirft währenddessen eine volle Getränkedose nach dem Angreifer. Nach weiteren verbalen Attacken entfernt sich der Unbekannte schließlich.

Anlaufstelle Nord, eigener Bericht

07.07.2019   Salzwedel

Eine kleine Gruppe alternativer und linker Jugendlicher ist zu Fuß in der Stadt unterwegs, als sich ihnen ein stadtbekannter, gewaltbereiter Neonazi nähert. Er beleidigt einen der Jugendlichen, der Dreads trägt, mit „Scheiß Indianer” und pöbelt. Als er die Gruppe weiter anpöbelt, versucht ihm einer der Jugendlichen ein schweres Bierglas mit Henkel aus der Hand zu nehmen, um ihn vorsorglich zu entwaffnen. Der Rechte reißt jedoch seinen Arm weg, sodass das Glas an einer Wand zerschellt. Dann schlägt er mit der in seiner Hand verbliebenen Scherbe gegen den Kopf einer jungen Linken. Zudem droht er der Gruppe, sie innerhalb der nächsten zwei Tage umzubringen. Schließlich gelingt es den Jugendlichen, den Täter wegzuziehen und sich zu entfernen. Die junge Frau erleidet stark blutende Schnittwunden am Kopf und weitere Verletzungen durch in die Kleidung gefallene Splitter.

Polizeirevier Altmarkkreis Salzwedel, 14.07.19

13.06.2019   Salzwedel

An einem Firmenparkplatz werden drei 16-, 17- und 18-jährige Geflüchtete gegen 23 Uhr aus einer etwa 15-köpfigen Gruppe heraus rassistisch beleidigt. Um sie zur Rede zu stellen, läuft der 16-Jährige auf die Gruppe zu. Daraufhin versetzt ihm einer der Unbekannten einen Faustschlag gegen den Kopf. Als seine beiden Begleiter ihm zu Hilfe eilen, werden sie ebenfalls angegriffen. Dabei wird der 17-Jährige von einer Bierflasche am Rücken getroffen, bevor allen dreien die Flucht gelingt. Als telefonisch alarmierte Polizeibeamte am Tatort eintreffen, sind die Täter verschwunden. Ein herbeigerufener Notarzt stellt leichte Verletzungen bei zwei der Betroffenen fest, eine ambulante Behandlung der oberflächlichen Verletzungen erfolgt vor Ort. Zudem wird eine Anzeige aufgenommen.

Anlaufstelle Süd, eigener Bericht

05.06.2019   Halle (Saale)

Am Mittwochabend, gegen 19:30 Uhr, wird ein Student aus Tadschikistan am Uniplatz unvermittelt von einem Unbekannten rassistisch beleidigt und in der Folge auch körperlich attackiert. So versucht der Angreifer, den 24-Jährigen zu schlagen und zu Boden zu drücken und nimmt ihn in den Würgegriff. Jetzt intervenieren mehrere Studierende und können den Angriff beenden. Daraufhin beschimpft der Täter die Umstehenden u.a. rassistisch und homofeindlich und versucht zudem mehrfach Zeug*innen wegzuschubsen, die sich zwischen ihm und dem Betroffenen positioniert hatten. Dieser alarmiert währenddessen die Polizei, die den 40-jährigen Angreifer noch in Tatortnähe stellen kann.

Polizeirevier Jerichower Land, 02.06.19

01.06.2019   Genthin (Jerichower Land)

Zwei 19- und 22-jährige Syrer laufen gegen 2:30 Uhr nachts die Keplerstraße entlang, als ein VW Transporter neben ihnen stoppt, drei Unbekannte aussteigen und die beiden unvermittelt angreifen. Die Betroffenen werden mit Fäusten gegen den Kopf geschlagen und mit einem Messer bedroht. Schließlich gelingt ihnen die Flucht in die naheliegenden Wohnblöcke. Als die Polizei vor Ort eintrifft, sind die Täter bereits verschwunden.

Anlaufstelle Süd, eigener Bericht

26.05.2019   Halle (Saale)

Kurz vor 4 Uhr nachts wird ein 36-Jähriger an einer Tankstelle an der Magistrale von einem AfD-Anhänger angegriffen und erheblich verletzt. Während einer spontanen Unterhaltung wird dem 36-Jährigen die positive Bezugnahme seines Gegenübers auf die AfD zu viel, was er ihm schließlich auch verbal signalisiert. Daraufhin geht der Mann sofort auf ihn los und bringt ihn zu Boden. Als der Betroffene ihn festzuhalten versucht, verbeißt sich der Rechte in seinen Daumen und tritt ihm schließlich mehrfach gezielt gegen den Kopf. Währenddessen verliert der Betroffene kurzzeitig das Bewusstsein. Als er seinen Kopf mit den Händen schützen kann, folgen weitere Tritte gegen den Oberkörper. Erst als Polizeibeamt*innen vor Ort eintreffen, lässt der Angreifer von dem Betroffenen ab. Der 36-Jährige muss u.a. mit blutender Platzwunde an der Stirn im Krankenhaus behandelt und in der Folge am rechten Daumen operiert werden, der sich nach dem Biss entzündet hatte. Später wird bei dem Betroffenen noch eine Nasenbeinfraktur diagnostiziert.

Anlaufstelle Süd, eigener Bericht

25.05.2019   Halle (Saale)

In der Nacht zum Samstag werden mehrere Wahlkämpfer*innen an einem Wahlkampfstand der Partei DIE LINKE am Moritzburgring zwei Mal kurz hintereinander angegriffen. Nachdem mehrere Unbekannte kurz nach Mitternacht zunächst erfolglos versuchten, eine Parteifahne zu entwenden, werden die Wahlkämpfer*innen nach “Halle bleibt deutsch”- und “Scheiß Zecken”-Rufen aus einer Gruppe von bis zu zehn Personen bedrängt und schließlich auch körperlich attackiert. Polizeibeamte, die mit einem Streifenwagen vor Ort sind, greifen nicht ein und nehmen trotz Aufforderung der Betroffenen auch keine Personalien der noch anwesenden Täter auf. Stattdessen kontrollierten sie die Standgenehmigung.

Nur wenige Minuten später kommt ein – dieses Mal mit rot-weißer Sturmhaube vermummter – Angreifer erneut zum Wahlkampfstand und stiehlt die Parteifahne. Dann stürmen bis zu zehn Personen aus einer Seitenstraße auf die Wahlkämpfer*innen los, schlagen und treten auf sie ein, werfen eine Bierbank nach ihnen und schlagen damit auf einen Betroffenen ein. Mehrere Personen werden verletzt, ein Betroffener muss zur Untersuchung mit Krankenwagen in ein Krankenhaus gefahren werden.

Polizeiinspektion Halle (Saale), 05.05.19

03.05.2019   Querfurt (Saalekreis)

Gegen 22:30 Uhr wird ein 21-jähriger Syrer aus einer fünf- bis sechsköpfigen Gruppe junger Männer rassistisch beleidigt. Als er etwas entgegnet, wird er von einem der Unbekannten geschlagen. Ein 47-jähriger Syrer, der dem Betroffenen zu Hilfe eilt und verbal interveniert wird so weggeschubst, dass er sich am Fuß verletzt und ambulant behandelt werden muss. Als alarmierte Polizeibeamte vor Ort eintreffen, ist die Gruppe bereits weg. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt.

Polizeirevier Altmarkkreis Salzwedel, 25.04.19

24.04.2019   Salzwedel

Vor einem Supermarkt in der Uelzener Straße wird ein Schwarzer Geflüchteter gegen 18 Uhr von zwei Unbekannten rassistisch beleidigt. Als sein weißer Begleiter verbal interveniert, versetzt ihm einer der Männer einen Kopfstoß. Danach entfernen sich die Unbekannten. Der 38-jährige erleidet eine Verletzung am Nasenbein sowie einen Abbruch eines Schneidezahns. Die Polizei sucht nach Zeug*innen.

Polizeiinspektion Halle (Saale), 21.04.19

20.04.2019   Halle (Saale)

Gegen 23:45 Uhr wird eine 43-Jährige mit Einwanderungsgeschichte in der Paul-Suhr-Straße in Südstadt von einem Unbekannten beleidigt. Als sie darauf nicht reagiert, schlägt der Täter sie ins Gesicht und flüchtet. Die 43-Jährige muss mit leichten Verletzungen zur Behandlung in ein Krankenhaus gebracht werden. Die Polizei ermittelt.

Polizeiinspektion Halle, 19.04.19

18.04.2019   Naumburg (Burgenlandkreis)

Am späteren Freitagnachmittag sitzen ein 15-Jähriger und weitere Menschen auf einer Bank am Jakobsring. Plötzlich kommen zwei Unbekannte hinzu und einer von ihnen ruft “Sieg Heil!” Als der Schüler den Mann deshalb zur Rede stellt, schlägt dessen Begleiter ihm mit der flachen Hand ins Gesicht. Der Rufer attackiert den Jugendlichen ebenfalls. Dann entfernen sich die Angreifer. Die Polizei ermittelt wegen Körperverletzung und Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen.

Polizeiinspektion Halle (Saale), 13.04.19

12.04.2019   Halle (Saale)

Zwei 39- und 43-jährige Syrer werden gegen 17:30 Uhr in der Jacobstraße (Südliche Innenstadt) von einem Unbekannten rassistisch beleidigt und der Ältere der beiden ins Gesicht gespuckt. Als ein Zeuge den Angreifer beruhigen will, wird er von ihm mit der Hand gegen den Kopf geschlagen. Als herbeigerufene Polizist*innen am Tatort eintreffen, leistet der Tatverdächtige erheblichen Widerstand und beleidigt die Beamten. Gegen ihn wird nun wegen Beleidigung, Körperverletzung und Widerstand ermittelt.

Anlaufstelle Süd, eigener Bericht

10.04.2019   Weißenfels (Burgenlandkreis)

Gegen 9 Uhr morgens ist eine Schwarze Frau in einem Rewe-Supermarkt einkaufen, als ein Unbekannter sie völlig unvermittelt massiv rassistisch beleidigt. Als die 25-Jährige ihn schließlich fragt, was sein Problem sei, reagiert er mit „Mach Dich zurück in Deinen Kastanienbaum!“. Erst als eine weitere Kundin sich vor die Betroffene stellt und den Mann zum Gehen auffordert, lässt er von ihr ab. Vor der Kasse trifft die Betroffene erneut auf den Mann und dessen Begleiterin, welche die 25-Jährige nun ebenfalls anpöbelt. Während der Mann versucht, sich an der Betroffenen vorbeizudrängeln, spuckt er ihr gezielt ins Gesicht. Darauf intervenieren Kassiererin und Helferin aus der vorherigen Situation. Bevor das Paar geht, zeigt der Mann noch an der Kasse den Hitlergruß. Eine Männergruppe, die in der Nähe im Café des Supermarktes sitzt, beobachten das Geschehen, aber niemand greift ein. Als die Betroffene noch vor Ort die Polizei alarmiert, ist der Beamte nicht bereit, Kollegen zum Tatort zu schicken. Mittlerweile ermittelt der Staatsschutz wegen Beleidigung und Körperverletzung gegen einen Tatverdächtigen.

Polizeirevier Börde, 11.04.19

10.04.2019   Oschersleben (Börde)

Gegen 00:30 Uhr nachts dringen vier Unbekannte gewaltsam in die Wohnung eines 22-jährigen Linken ein. Im Schlafzimmer prügeln drei der Männer mit Fäusten auf Kopf und Körper des Betroffenen ein, während der vierte die Wohnung verwüstet. Alarmierte Polizeibeamte können noch in Tatortnähe einen Verdächtigen stellen, dessen leichte Verletzungen an einer Hand eine Tatbeteiligung nahelegen. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt.

Anlaufstelle Süd, eigener Bericht

04.04.2019   Halle (Saale)

Gegen 14:15 Uhr sind zwei 27- und 28-jährige Studenten auf dem Rückweg aus der Harzmensa, als sie einen stadtbekannten Rechten in einem – entgegen der Fahrtrichtung parkenden – Auto bemerken und seine Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Der 50-Jährige, der u.a. bei den kommenden Kommunalwahlen als AfD-Kandidat im Saalekreis antritt, beleidigt sie u.a. als „bekloppte Arschlöcher“ und „Stalinisten“. Als die Studenten nachfragen, greift er sie mit der Aufforderung „Geht aus meinen Dunstkreisen!“ völlig unvermittelt mit Pfefferspray an. Während sich der 28-Jährige schnell wegdreht und den Reizstoff nun auch an Hals und Nacken bekommt, wird sein Freund überwiegend an den Augen und im Gesicht getroffen. Als der bereits sichtbar verletzte 27-Jährige sich hilfesuchend in Richtung eines Cafés bewegt, sprüht ihm der Täter erneut ins Gesicht. Beide Betroffenen müssen mit z.T. erheblichen Augen- und Hautreizungen ambulant im Krankenhaus behandelt werden. Die alarmierte Polizei kann den Angreifer noch am Tatort feststellen. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt.

Anlaufstelle Mitte, eigener Bericht

25.03.2019   Burg (Jerichower Land)

Gegen 17:25 Uhr wird ein 35-jähriger Mann aus Burkina Faso am Bahnhof von einem Unbekannten angegriffen. Bereits im Zug hatte der spätere Täter begonnen, den Betroffenen verbal zu attackieren und rassistisch zu beschimpfen. Beim Aussteigen tritt er ihn dann von hinten aus dem Zug. Es folgen mehrere Schläge mit der Faust und zwei mit einem Schlagstock, wobei er den 35-Jährigen am Kopf und an der Hand trifft. Im Anschluss steigt der Täter bei einer offenbar auf ihn wartenden Frau ins Auto und flüchtet. Der Betroffene notiert das Kennzeichen und alarmiert die Polizei, die vor Ort Zeug*innen findet. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt.

Anlaufstelle Nord, eigener Bericht

27.02.2019   Salzwedel

Gegen 17:30 Uhr fährt ein afghanischer Jugendlicher mit dem Fahrrad durch die Unterführung an der Hoyersburger Straße, als er von zwei entgegenkommenden Radfahrern zum Anhalten gezwungen und rassistisch beschimpft wird. Dann stößt einer der Männer den 15-Jährigen zwei Mal zu Boden. Als sein Begleiter sagt, er könne auch zuschlagen, lehnt der Angreifer mit den Worten, er „mache das schon“ ab. Erst als der Betroffene sein Handy herausholt und ankündigt, die Polizei und seine Freunde zu alarmieren fahren die Männer weiter. Der 15-Jährige erstattet Anzeige gegen unbekannt. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt.

Anlaufstelle Mitte, eigener Bericht

11.02.2019   Oschersleben (Börde)

Gegen 17 Uhr werden zwei 20- und 24-jährige syrische Geflüchete am Bahnhof von mehreren Unbekannten attackiert. Zuvor war einer der Betroffenen durch eine unbekannte Frau und ihren Begleiter rassistisch beleidigt und bedroht worden. Wenige Minuten später fahren plötzlich mehrere Autos am Bahnhof vor. Mindestens acht Männer, einer mit einer Metallkette bewaffnet, steigen aus und schlagen und treten so auf die beiden Syrer ein, dass sie zu Boden gehen. Dann flüchtet die Gruppe. Die Betroffenen werden dabei leicht verletzt. Der polizeiliche Staatsschutz kann in der Folge vier Tatverdächtige ermitteln.

Mitteldeutsche Zeitung/ Presseservice Rathenow, 20.01.2019

20.01.2019   Roßlau (Dessau-Roßlau)

Als eine 14-Jährige am Nachmittag mit „FCK NZS“-Shirt an einer extrem rechten Spontanversammlung am Bahnhof vorbei laufen will, wird sie von mehreren Rechten verfolgt. Dann springt einer der Unbekannten die Jugendliche mit ausgestrecktem Bein an. Sie erleidet Kopf- und Rippenschmerzen. Ein Strafverfahren wird eingeleitet. Zudem werden die Demonstration von etwa 150 Rechten durch die Innenstadt begleitende Medienvertreter*innen massiv von Teilnehmer*innen beschimpft und bedroht. Daneben wird in Redebeiträgen offen Gewalt gegen politische Gegner*innen propagiert. Einer Gruppe Fotografen riet ein Polizist angesichts dessen, sich zu entfernen, da die Kräftelage auf Seiten der Polizei schlecht sei. Anlass der Demonstration war ein Angriff Vermummter auf rückreisende Neonazis von einem Aufmarsch in Magdeburg am Abend zuvor mit z.T. Schwerverletzten.

Volksstimme online, 31.07.19

06.01.2019   Stendal

Im Wohngebiet Stadtsee wird eine Gruppe junger Männer – darunter mehrere Person of Color – am frühen Morgen plötzlich aus einem Neubaublock heraus rassistisch beschimpft. Dann wirft der Unbekannte gezielt eine Porzellantasse aus seinem Küchenfenster in der dritten Etage. Ein Betroffener kann gerade noch zur Seite springen, sodass das Geschoss ihn knapp verfehlt. Die Polizei ermittelt in der Folge wegen Beleidigung, Volksverhetzung und versuchter gefährlicher Körperverletzung gegen einen 29-Jährigen.

Polizeiinspektion Halle (Saale), 06.01.2019

05.01.2019   Hettstedt (Mansfeld-Südharz)

Gegen 19:30 Uhr rennt ein Unbekannter plötzlich auf zwei 22- und 25-jährige Eritreer zu, schlägt sie mit der flachen Hand und beleidigt sie dabei rassistisch. Die Polizei ermittelt wegen Beleidigung und Körperverletzung gegen einen 36-Jährigen.