Halle (Saale)

Am Nachmittag wird eine 44-jährige Frau aus dem Niger in ihrem Wohnhaus im Stadtteil Halle-Südstadt unvermittelt von einem 26-jährigen Mann ins Gesicht geschlagen. Unter rassistischen Beleidigungen tritt der Angreifer weiter auf sie ein und verschwindet dann. Die Betroffene muss mit Hämatomen und Schwellungen im Krankenhaus behandelt werden. Der polizeibekannte Angreifer konnte mittlerweile identifiziert werden.

Halle (Saale)

Kurz nach Mitternacht setzen Unbekannte einen Kleintransporter vor einem Wohnblock im Stadtteil Halle-Silberhöhe in Brand. Das Fahrzeug, das einer Roma-Familie gehört, brennt völlig aus. Ein daneben parkender PKW wird ebenfalls beschädigt. Die Polizei ermittelt wegen Brandstiftung. Bereits 2014 wurden drei Fahrzeuge von im Stadtteil lebenden rumänischen Roma angezündet und beschädigt.

Halle (Saale)

Auf dem Weg zu einem Auswärtsspiel in Halle beleidigt eine augenscheinlich alkoholisierte Gruppe Fans des FC Hansa Rostock mittags einen in der Regionalbahn sitzenden 22-Jährigen u.a. als “Scheiß Terroristen”, “Scheiß Moslems” und “Scheiß Salafist”. Dann wird er von vier der Unbekannten, von denen sich einer vermummt hatte, abwechselnd gegen den Kopf geschlagen, mit Bier überschüttet, getreten und mit der Kante des fest montierten Klapptisches gegen den Kopf gestoßen. Als zwei gegenübersitzende Student_innen versuchen, den Angriff durch Rufe zu beenden, schlagen drei der Angreifer auch auf ihre Köpfe ein. Dann steigt die Fangruppe am Bahnhof in Halle aus. Der 22-Jährige erleidet diverse Prellungen und Schmerzen u.a. an der Wirbelsäule, am Kopf und an der linken Hand.

Bitterfeld-Wolfen (Anhalt-Bitterfeld)

Am Rand der von Rechten und Querfront-Aktivisten organisierten sogenannten “Montagsmahnwache für den Frieden – Bitterfeld” wird ein Gegendemonstrant von einem Ordner der Kundgebung angegriffen und geschubst. Die Gegendemonstranten versammeln sich regelmäßig, um rassistische und antisemitische Äußerungen der Teilnehmer_innen der so genannten “Mahnwache” nicht unwidersprochen zu lassen. Bei einer vorherigen “Mahnwache” waren zu Beginn Lieder der RechtsRock-Gruppe “Sleipnir” und der neonazistischen Liedermacherin “Anett” gespielt worden.

Magdeburg

In einer Straßenbahn wird ein 21-jähriger Flüchtling aus Eritrea am Abend von drei Jugendlichen erst bespuckt und dann getreten. Einer der Angreifer reißt dem 21-Jährigen noch seine Kette vom Hals bevor andere Flüchtlinge, die ebenfalls in der Bahn sind, dem Betroffenen helfen können. Die Täter können zunächst entkommen. Später stellt die Polizei zwei 14- und 15-jährige Magdeburger fest, gegen die nun wegen gefährlicher Körperverletzung, Beleidigung und Sachbeschädigung ermittelt wird.

Gardelegen (Altmarkkreis Salzwedel)

Ein linker Jugendlicher befindet sich auf gerade dem Weg zum Bahnhof, als er auf zwei ihm bekannte Rechte trifft. Sofort schlägt ihm einer der Rechten mit der Faust ins Gesicht, so dass seine Lippe platzt, der andere beleidigt ihn mit “Zeckenschwein”. Danach flüchten die Angreifer mit einem Auto. Der Betroffene verpasst aufgrund des Angriffs seinen Zug und muss sich um eine Mitfahrgelegenheit bei Freunden kümmern.

Magdeburg

In einer Straßenbahn auf dem Weg zum Hauptbahnhof werden in den frühen Morgenstunden vier irakische Flüchtlinge aus einer Gruppe von rechten Fußballhooligans heraus rassistisch beschimpft und dann geschlagen. Die Angreifer kamen zuvor aus der Diskothek “Fun Factory”. Es wird gegen einen 26-Jährigen wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt.

Magdeburg

Als am frühen Morgen in einer Diskothek das Lied “Lieber bunt als braun” gespielt wird, stürmt eine Gruppe von ca. 20 Personen, die in Verbindung zu der rechten Fußballhooligangruppe “Blue White Street Elite” stehen sollen, die Tanzfläche. Einige von ihnen zeigen den Hitlergruß und schlagen auf Gäste ein. Mindestens ein Besucher wird dabei am Kopf verletzt. Zudem beleidigen die Angreifer weitere Anwesende. Nachdem die Security die Rechten aus der Diskothek verweist, nimmt die bereits informierte Polizei Anzeigen u.a. wegen Landfriedensbruch auf und erteilt einen Platzverweis gegen die Personen, die vorwiegend aus dem Jerichower Land kommen.

Halle (Saale)

Ein 20-jähriger Flüchtling aus dem Niger besucht mit Freunden den Club Las Vegas in Halle-Neustadt. Später verlässt er kurz den Tisch, um sich eine Cola zu kaufen, während seine Freunde tanzen. Als er zurückkommt, sitzen dort fünf unbekannte Weiße Männer. Sie pöbeln den 20-Jährigen an und erklären, er habe hier nichts zu suchen. Daraufhin will er seine Jacke vom Stuhl nehmen, was ihm jedoch verwehrt wird. Plötzlich steht einer der Männer auf, zieht eine Waffe und bedroht ihn mit den Worten “Ich werde dich töten”. Dann schlägt der Angreifer mit dem Knauf der Waffe gegen den Kopf des Betroffen, der daraufhin blutend zu Boden stürzt. Der Angreifer bedroht den 20-Jährigen weiter, während seine Freunde die Polizei rufen. Als die Beamten vor Ort eintreffen, sind der Angreifer und dessen Begleiter geflohen.

Havelberg (Landkreis Stendal)

In den frühen Morgenstunden klingelt eine Personengruppe an der Wohnungstür eines 30-Jährigen, der bereits im Vorfeld von Einzelnen aus der Gruppe massiv gemobbt und u.a. wegen einer Behinderung sowie angeblicher Homosexualität beleidigt und bedroht wurde. Durch den Türspion kann er bereits erkennen, dass einer aus der Gruppe mit einem knüppelartigen Gegenstand bewaffnet ist. Während der Betroffene, der sich allein in seiner Wohnung befindet, die Polizei ruft, tritt einer aus der Gruppe die Tür ein. Drei der Angreifer stürmen in die Wohnung und beleidigen und schlagen den 30-Jährigen, der sich zunächst zu verteidigen versucht, mit einem Rohr und mit Fäusten. Zudem versuchen sie, ihn mit einem Elektroschocker zu verletzen. Bevor sich die Angreifer zurückziehen, werfen sie Kleidungsstücke ins Treppenhaus und zerschlagen eine Lampe und weitere Einrichtungsgegenstände. Der Betroffene muss sich im Krankenhaus behandeln lassen, wo eine schwere Gehirnerschütterung diagnostiziert wird.