Bad Kösen (Burgenlandkreis)

Gegen 22:00 Uhr bemerken der Betreiber eines arabischen Imbiss und seine Gäste, wie ein Rechter direkt vor dem Lokal lautstark rassistische Parolen grölt. Als der 36-Jährige mit einigen Freunden rausgeht, ruft der aggressiv auftretende Mann u.a. “Scheiß Ausländer” und “Das ist meine Stadt”. Zwei weitere Rechte stimmen in die rassistischen Pöbeleien ein. Dabei zerschlagen sie Bierflaschen. Einer von ihnen zeigt den sog. Hitlergruß und ruft “Sieg Heil”. Zudem droht einer von ihnen dem Besitzer, den Imbiss anzuzünden, wenn dieser die Polizei rufe. Dieser begibt sich mit seinen Freunden wieder ins Lokal und alarmiert die Polizei. Als Beamte eintreffen, können sie noch in der Tatortnähe drei Verdächtige feststellen, die sich gegen die Identitätsfeststellung aktiv zur Wehr setzen.

Halle (Saale)

Vor einem Supermarkt wird ein 12-Jähriger beim Überqueren des Parkplatzes von einem Unbekannten rassistisch beschimpft. Dann wirft der Mann eine kleine Schnapsflasche nach dem Jungen, die ihn am Kopf trifft. Der Betroffene erleidet eine Platzwunde, die ambulant versorgt werden muss.

Großkugel (Saalekreis)

Gegen 19:00 Uhr kommt einer der Angreifer vom Vortag erneut zum Imbiss, baut sich davor auf und fordert den Betreiber auf herauszukommen. Aus Sorge ergreift der 44-Jährige einen Wischmob und geht raus. Der Rechte geht sofort mit Bierflaschen auf ihn los. Dem Betroffenen gelingt es auszuweichen. Dabei gehen beide zu Boden und der Betroffene verteidigt sich mit dem Wischmob. Freunde des Irakers ziehen den augenscheinlich alkoholisierten Angreifer schließlich aus den Glasscherben der zerschlagenen Bierflaschen. Der Imbissbesitzer ruft erneut die Polizei. Diese ermittelt zunächst jedoch nur gegen den 44-Jährigen und seine Freunde wegen gefährlicher Körperverletzung.

Großkugel (Saalekreis)

Am Nachmittag betreten zwei Männer ein arabisches Bistro und fragen zunächst nach Bier. Nach der Bitte passend zu bezahlen, grölen beide plötzlich rassistische Parolen sowie “Sieg Heil” und verlassen das Lokal. Kurze Zeit später betreten die Rechten erneut den Imbiss und gehen unter rassistischen Beleidigungen auf den 44-jährigen Betreiber los. Auch als der Iraker zu Boden geht, schlagen und treten beide weiter auf den Betroffenen ein, u.a. mit Bierflaschen. Als ein Freund des Betreibers versucht, die Angreifer verbal zu beruhigen, wird er auf sein Ohr geschlagen. Obwohl etliche Personen vor dem Imbiss stehen und den Angriff durch eine Glasfront beobachten, greift niemand ein oder wählt den Notruf. Erst als ein weiterer Freund interveniert, lassen die Angreifer von dem Betroffenen ab. Diese alarmiert die Polizei. Trotzdem beleidigen die Rechten ihn weiter, zeigen den sog. Hitlergruß und drohen damit wiederzukommen. Den erst geraume Zeit später eintreffenden Beamten gelingt es, beide Tatverdächtige in einer nahegelegenen Wohnung vorläufig festzunehmen. Der 44-Jährige erleidet u.a. zahlreiche Prellungen und eine blutende Verletzung im Mund.

Magdeburg

Gegen 17:00 Uhr, kurz vor Öffnung seines italienischen Restaurants in Stadtfeld-Ost, bemerkt der Inhaber, wie ein Unbekannter auf seine umzäunte Terrasse uriniert. Als der 51-Jährige den Mann und seine Begleiterin daraufhin seines Grundstücks verweist, wird er rassistisch beleidigt. Mit der Begründung, der Italiener sei hier “nur zu Gast”, weigern sich beide zu gehen. Dann wird er von dem Unbekannten mit der Faust ins Gesicht geschlagen. Es entsteht ein Handgemenge, das von der Begleiterin des Angreifers mit rassistischen Sprüchen kommentiert wird. Die Unbekannten fliehen, bevor die von einer Mitarbeiterin gerufene Polizei eintrifft. Der Betroffene erleidet Prellungen und Schürfwunden am Arm und am Rücken.

Vockerode (Landkeis Wittenberg)

Am Ostersamstag werden drei Flüchtlinge gegen 18:00 Uhr auf dem Rückweg  in ihre Unterkunft von mehreren, augenscheinlich alkoholisierten Männern rassistisch beschimpft, mit Bierflaschen beworfen  und verfolgt. Es gelingt ihnen, sich in einen Wohnblock zu flüchten. Erst nach einiger Wartezeit gehen sie in ihre eigenen Zimmer, die sich in einem angrenzenden Block befinden. Dort beobachten sie mehrere maskierte Männer, die die Unterkunft u.a. mit Fahrrädern umkreisen. Etwas später skandiert ein Trio vor dem Block rassistische Parolen. Dann dringen zwei der Rechten in die Unterkunft ein, treten eine Wohnungstür im ersten Stock ein und schlagen dort unter weiteren Drohungen auf zwei Menschen ein. In der Folge hindern mehrere Bewohner_innen der Unterkunft die Angreifer an der Flucht. Vor den Augen der Polizei, die erst einige Zeit später vor Ort eintrifft, versetzt einer der Rechten einem Flüchtling einen Faustschlag ins Gesicht. Dann werden die Männer vorläufig festgenommen. Der Staatsschutz ermittelt gegen drei Tatverdächtige im Alter von 17, 24 und 27 Jahren u.a. wegen Volksverhetzung, Sachbeschädigung, Hausfriedensbruch und Körperverletzung.

Kalbe (Altmarkkreis Salzwedel)

In einer Parkanlage wird ein Mann von einem Unbekannten zunächst nach Geld gefragt. Als er sagt, dass er keins dabei hat, werden ihm Schläge angedroht. Nach dem Grund gefragt, erwidert der Unbekannte, er sähe aus wie ein Türke und “Türkenschweine” hätten “in Kalbe nichts zu suchen”. Dann schlägt und tritt er auf den Betroffenen ein.

Wernigerode (Harz)

Ein 21-Jähriger gerät am Morgen beim Schneeräumen vor einem Haus mit dem Fahrer eines Räumfahrzeuges in Streit. Dabei wird er rassistisch beleidigt und schließlich von dem 48-Jährigen umgestoßen. Daraufhin wehrt sich der Betroffene mit dem Scheeschieber.

Dessau-Roßlau

Nach Beendigung eines Neonaziaufmarsches wurden mehrere Gegendemonstrant_innen in einem Café im Hauptbahnhof von einer Gruppe Neonazis beleidigt und bedroht. Dann schlugen mehrere Neonazis auf einen der Betroffenen ein. Der Polizei gelang es, die Personalien von drei Tatverdächtigen festzustellen. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt wegen Körperverletzung und Sachbeschädigung.

Farnstädt (Saalekreis)

Nach einem leichten Verkehrsunfall wird ein 22-jähriger Unfallbeteiligter von einem weiteren Beteiligten so massiv rassistisch beschimpft, dass der Kosovare zu flüchten versucht. Er wird aber von dem Unbekannten eingeholt und mehrfach gegen seinen Oberkörper geschlagen. Die Polizei ermittelt wegen Beleidigung und Körperverletzung gegen einen 33-Jährigen.

Bad Dürrenberg (Saalekreis)

Während einer Tanzveranstaltung in einem Imbisslokal äußert ein 28-Jähriger gegenüber seinen Freunden Unverständnis über die Anwesenheit einer ca. sechsköpfigen Gruppe z.T. stadtbekannter Rechter. Kurz darauf versetzt ihm einer der Rechten unvermittelt einen Schlag ins Gesicht, sodass seine Nase zu bluten beginnt. Anderen Besucher_innen gelingt es, die Situation zu deeskalieren. Der Betroffene zieht sich in einen weiteren Raum zurück. Etwas später trifft der Alternative vor dem Lokal auf den Rechten, der ihn erneut angreift. Wieder intervenieren Besucher_innen. Dann wirft ein weiterer Rechter gezielt eine Bierflasche auf den Alternativen. Der Betroffene muss u.a. mit einer blutenden Kopfverletzung sowie einer Fraktur an der Hand mit einem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht werden. Als der Betreiber des Lokals die Veranstaltung daraufhin beenden will, wird er aus der Gruppe der Rechten rassistisch beleidigt. Später ruft einer der Rechten “Sieg Heil” und zeigt den sog. Hitlergruß. Der Staatsschutz ermittelt.

Weißenfels (Burgenlandkreis

Gegen 17:00 Uhr wird ein 31-Jähriger am Bahnhof von einem Mann angepöbelt, rassistisch beleidigt und bedroht. Dann schlägt der Mann den gebürtigen Iraker mehrfach ins Gesicht. Die Polizei ermittelt wegen Körperverletzung gegen einen 33-Jährigen.

Oschersleben (Börde)

Gegen 14:40 Uhr wird ein 17-jähriger Hip-Hopper nach Verlassen seines Zuges am Busbahnhof plötzlich von einem Naziskin angepöbelt und sofort so mit der Faust gegen seinen Oberkörper geschlagen, dass er auf eine Sitzbank stürzt. Dort versetzt ihm der Angreifer einen Faustschlag ins Gesicht. Dann versucht er, ihn mit Stahlkappenschuhen gegen den Kopf zu treten, trifft aber nur die Bank. Der 17-Jährige muss ambulant behandelt werden und stellt Anzeige. Der Polizei gelingt es, einen gleichaltrigen, polizeibekannten Tatverdächtigen zu ermitteln, gegen den das Gericht zwei Wochen nach dem Angriff Haftbefehl erlässt.

Bad Dürrenberg (Saalekreis)

Gegen 13:30 Uhr packt ein Unbekannter auf dem Markt plötzlich einen 12-Jährigen syrischer Herkunft an seiner Jacke, drückt ihn gegen eine Hauswand und schlägt ihm ins Gesicht. Dann entfernt sich der Angreifer. Der Staatsschutz ermittelt.

Weißenfels (Burgenlandkreis)

Gegen 22:30 Uhr klingeln mehrere junge Männer an der Wohnungstür eines 18-jährigen Schwarzen Deutschen. Als der Jugendliche die Tür öffnet, dringen sie in die Wohnung ein und schlagen im Beisein seiner Freundin auf den 18-Jährigen ein. Der Betroffene erleidet Hämatome. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt.

Gräfenhainichen (Wittenberg)

In einer Förderschule wird ein Schüler mehrfach ins Gesicht geschlagen. Zudem malen die Angreifer ihm ein Hakenkreuz, eine SS-Rune, den Zahlencode “88” für “Heil Hitler” sowie ein “Hitlerbärtchen” ins Gesicht.

Bad Kösen (Burgenlandkreis)

Während einer Faschingsveranstaltung werden zwei 30- und 36-jährige aus Tunesien bzw. Marokko stammende Männer kurz nach 3:00 Uhr nachts aus einer Gruppe Unbekannter heraus rassistisch beleidigt und angegriffen. Als die Polizei vor Ort eintrifft, waren die etwa sechs Angreifer bereits geflüchtet. Der 30-Jährige erleidet u.a. eine Kopfplatzwunde und muss stationär im Krankenhaus behandelt werden, der 36-Jährige Prellungen.

Magdeburg

Nach einem Konzert in der “Factory” in Buckau werden mehrere Antifas gegen 5:00 Uhr morgens von zwei Männern aus dem Umfeld der Band “Elbroiber” angegriffen. Ein Betroffener wird geschlagen und getreten und dabei u.a. als “Bolschewistenschwein” beschimpft. Als weitere Personen helfen wollen, werden sie ebenfalls geschlagen. Ein Betroffener erleidet u.a. eine Platzwunde an der Lippe sowie ein Hämatom am Auge. Vor dem Angriff hatten die späteren Betroffenen Kritik an der auch in der Punkszene beliebten Rechtsrockband geäußert.

Burg (Jerichower Land)

Gegen 19:15 Uhr wird eine kleine Gruppe linker Jugendlicher auf dem Rückweg von Protesten gegen den Neonaziaufmarsch in Magdeburg augenscheinlich gezielt von teilweise vermummten Neonazis und rechten Hooligans angegriffen. Diese hatten mutmaßlich zuvor mit Autos am Bahnhofsgelände patroulliert und bereits auf die Ankunft der Linken gewartet. In Bahnhofsnähe stürmen plötzlich mindestens 20 Angreifer auf die jungen Linken zu und schlagen und treten unter Beleidigungen wie “Scheiß Zecken” auf die Gruppe ein. Ein 18-Jähriger geht durch Faustschläge ins Gesicht zu Boden, wo weiter auf ihn eingetreten wird. Er erleidet u.a. eine Platzwunde im Gesicht. Zwei weitere Betroffene erleiden u.a. Hämatome und Prellungen. Der Polizei gelingt es, mehrere Tatverdächtige in der Nähe des Tatortes festzustellen.

Köthen (Anhalt-Bitterfeld)

Gegen Mitternacht sind zwei Jugendliche in der Stadt unterwegs, als sie plötzlich Sprüche wie “Macht Euch ab, ihr Zecken!” und Heil Hitler-Rufe hören. Als sie sich umdrehen bemerken die Jugendlichen, dass sie von zwei männlichen Personen verfolgt werden. Sie versuchen zu flüchten, werden aber eingeholt. Dann schlägt einer der beiden Verfolger einen Jugendlichen zu Boden und tritt auf ihn ein, u.a. auch mehrfach in sein Gesicht. Die Polizei ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung.