Magdeburg

Gegen 17:00 Uhr werden zwei 11- und 14-jährige Mädchen an der Straßenbahnhaltestelle Alter Markt unvermittelt von drei unbekannten jungen Frauen beschuldigt, eine von ihnen soeben gekniffen zu haben. Die 11-Jährige wird schließlich zu Boden gestoßen, der 14-Jährigen werden Haare ausgerissen und mehrere Kratzwunden zugefügt. Dabei beleidigen die Angreiferinnen die Betroffenen mit rassistischen Sprüchen. Die Kripo ermittelt wegen Beleidigung, Volksverhetzung und gefährlicher Körperverletzung gegen das Mädchentrio.

Dessau-Roßlau

Gegen 6:45 Uhr morgens wird ein linker Jugendlicher auf der Straße von vier mit Tüchern vermummten Personen angesprochen. Offenbar hatten sie den Betroffenen am Tag zuvor beobachtet, wie er Mobilisierungsflyer gegen den Neonaziaufmarsch am 7. März 2009 in Dessau verteilte. Zwei der Rechten schlagen auf den 17-Jährigen ein, sodass er zu Boden geht. Bevor die Gruppe flüchtet, treten die Angreifer noch auf den Betroffenen ein. Der Staatsschutz ermittelt.

Halle/Saale

Am Nachmittag wird ein 28-jähriger Mann aus Burkina Faso in einer Straßenbahn von zwei alkoholisierten Männern nach einem Fußballspiel des Halleschen FC angegriffen. Der Betroffene erhält mit einem Stein einen Schlag in den Nacken und einen Faustschlag ins Gesicht. Er muss ambulant im Krankenhaus behandelt werden. Die beiden Angreifer, 29 und 37 Jahre alt, werden vorläufig festgenommen. Der Staatschutz hat die Ermittlungen aufgenommen.

Dessau

Gegen 19:20 Uhr greift eine Gruppe von etwa 20 Vermummten das Alternative Jugendzentrum Dessau (AJZ) an. Vier Personen gelingt es, die Eingangstür aufzustemmen und in den Flur des Hauses einzudringen. Ein Vereinsmitarbeiter kann die Angreifer jedoch aus dem Haus drängen und die Tür schließen. Dann werfen die Rechten eine Bierflasche gegen die Eingangstür, die dadurch beschädigt wird. Noch in Tatortnähe stellten Polizeibeamte die Personalien von neun mutmaßlichen Angreifern fest, darunter auch von bekannten Rechten. Bereits im Vorjahr war das AJZ, in dem u.a. das Mobile Beratungsteam gegen Rechtsextremismus und die Koordinierungsstelle des Lokalen Aktionsplanes für Demokratie und Toleranz ansässig sind, mehrfach Ziel rechter Angriffe geworden.

Dessau-Rosslau

Gegen 19:00 Uhr greifen sechs Vermummte mehrere alternative Jugendliche am Hauptbahnhof an. Dabei droht einer der Angreifer einem Alternativen ihn umzubringen. Ein Betroffener erkennt unter den Angreifern den Dessauer Neonazi Robert Z., der erst Mitte November 2008 wegen einer rechten Gewalttat zu einer Jugendstrafe von 8 Monaten auf Bewährung verurteilt worden war. Als die Betroffenen die Polizei verständigen, flüchten die Angreifer. Der polizeiliche Staatsschutz des Polizeireviers Dessau-Roßlau ermittelt.

Dessau-Roßlau

Gegen 4:00 Uhr nachts versucht eine etwa 20-köpfige, großteils vermummte und mit Totschlägern bewaffnete Gruppe, gewaltsam in eine Kneipe einzudringen, die bereits geschlossen hat. In der Folge werden zwei Gäste, die das Lokal verlassen, aus der Gruppe heraus geschlagen. Auf einen 36-Jähriger treten die Angreifer weiter ein, als er bereits am Boden liegt. Er wird an der Hand verletzt und seine Brille geht zu Bruch. Etwa zweieinhalb Stunden vor dem Angriff waren acht z.T. stadtbekannte Neonazis als unerwünscht erklärt und des Lokals verwiesen worden. Trotz „Scheiß Nazis“-Rufen aus der Gruppe der Angreifer gehen die Betroffenen u.a. aufgrund der Vorgeschichte und der Tatbegehung davon aus, dass es sich bei den Angreifern um Neonazis gehandelt haben muss. Eine Passantin berichtete später, auf der Kleidung einer Person aus der Angreifergruppe die Aufschrift „Autonome Nationalisten“ erkannt zu haben.

Schönhausen (Landkreis Stendal)

Gegen 21 Uhr greift ein 22-jähriger Rechter aus Schönhausen einen 16-jährigen ukrainischer Herkunft an und verletzt ihn sowie einen 57-jährigen Mann durch Faustschläge ins Gesicht. Außerdem beleidigt der Angreifer den 16-Jährigen und eine 33-jährige Frau als „Russenschweine“ und mit Sprüchen wie „Verpisst Euch aus Deutschland“. Dann zeigt er den so genannten „Hitler-Gruß“ und ruft „Sieg Heil“.

Quedlinburg

Am Vormittag wird ein alternativer Jugendlicher, der einen Pullover mit einem durchgestrichenen Hakenkreuz trägt, zuerst aus einem Auto heraus angepöbelt. Dann steigen zwei Rechte aus. Einer von ihnen schubst den 19-Jährigen auf den Rasen. Die Begleiterin des Betroffenen wird bei dem Versuch zu helfen, weggestoßen. Der andere Rechte schlägt den Alternativen mit der Faust ins Gesicht, beschimpft ihn als „Scheiß Zecke“ und meint „Ruf doch deine Antifa“. Als der Betroffene sich wehrt, packt der erste Angreifer ihn am Hals, würgt ihn und schlägt ihm gegen den Kopf. Dabei droht er dem 19-Jährigen, er solle sich nicht in mehr in Quedlinburg blicken lassen, sonst sei er tot.

Magdeburg

Morgens gegen 6 Uhr wird am Hauptbahnhof ein Antifaschist von zwei Neonazis, darunter dem führenden Neonaziaktivisten Matthias Bady, in der menschenleeren Unterführung zunächst angepöbelt und geschubst. In der Haupthalle versetzt Matthias Bady dem Betroffenen dann einen Stoß mit dem Kopf. Keiner der anwesenden Reisenden greift ein.