Tornau (LK Wittenberg)

Eine ca. achtköpfige Gruppe von Neonazis, von denen einige vermummt und mit Baseballschlägern bewaffnet sind, machen einen Streifzug durch die Gemeinde. Ihr erstes Ziel ist ein griechisches Restaurant, wo sie erklären, sie seien auf der Suche nach dem örtlichen Jugendclub. Dort angekommen, befragen sie die eingeschüchterten anwesenden Jugendlichen nach einem jungen Mann, der aber an dem Abend nicht anwesend ist. Als sie keine Informationen erhalten, reagieren die Neonazis mit Gewalt: Sie schlagen mehrfach auf einen Jugendlichen ein und verletzten ihn so schwer, dass er im Krankenhaus ambulant behandelt werden muss. Die Polizei trifft erst mehrere Stunden nach dem Angriff im Jugendclub ein, obwohl sie von der Bürgermeisterin der Gemeinde unmittelbar nach dem Eintreffen der Neonazigruppe im Dorf informiert worden war. Die Begründung: Es stünde kein Fahrzeug zur Verfügung.

Wernigerode

Drei italienische Austauschkochlehrlinge und zwei deutsche Schüler werden von fünf Rechten mit Knüppeln durch den Ortsteil Hasserode gejagt. Den Betroffenen gelingt es zu fliehen.

Halberstadt

Ein 34-jähriger Asylsuchender aus Eritrea und seine beiden äthiopischen Begleiterinnen werden am frühen Abend auf dem Parkplatz eines Supermarktes aus einer Gruppe von vier augenscheinlich rechten Männern und zwei Frauen angesprochen. Unvermittelt hält einer der Männer den Asylbewerber an der Jacke fest. Der Eritreer kann sich losreißen und versucht zu entkommen. Während seine beiden Begleiterinnen fliehen können, wird der Eritreer von der Gruppe eingeholt und von vier Männern getreten und geschlagen. Einer der Angreifer hält eine Schreckschusspistole in der Hand, aus der sich ein Schuß löst. Der 34-Jährige wird leicht am rechten Auge verletzt und erleidet Prellungen sowie eine Platzwunde im Gesicht. Am nächsten Tag nimmt die Polizei einen 19-Jährigen Neonazi als Hauptverdächtigen fest. Der mutmaßliche Täter hatte u.a. vor zwei Jahren einen Asylsuchenden aus Indien in Halberstadt angegriffen.

Quedlinburg

In den frühen Abendstunden dringen zwei Rechte gewaltsam in die Wohnung einer Mitarbeiterin des alternativen Dachvereins Reichenstraße ein. Als die Täter bemerken, dass die Betroffene ein Mobiltelefon in der Hand hält, verlassen sie die Wohnung schnell. Während die von der Betroffenen alarmierte Polizei eintrifft, wird sie von einem Freund der Täter, der sich im Hausflur aufhält, sexistisch beleidigt.

Bitterfeld

Auf dem Nachhauseweg wird eine linke Jugendliche von zwei Rechten hinterrücks überfallen. Nach mehreren Schlägen ins Gesicht zog einer der Angreifer ein Messer und verletzte die Betroffenen damit am rechten Oberschenkel. Danach flüchteten die unbekannten Täter. Das Opfer trug Schwellungen an der rechten Gesichtshälfte und der Lippe und eine tiefe, ca. 15 cm lange Schnittwunde davon. Es wurde Anzeige erstattet.

Dessau

Am Abend wird ein 19-jähriger Punk, der aus dem Hauptbahnhof kommt, aus einer Gruppe von ca. 10 bis 12 der rechten Szene zugehörigen Personen angepöbelt. Einer der Rechten wirft eine Bierflasche nach dem Jugendlichen, die ihn aber verfehlt. Die Polizei nimmt in der Folge vier Rechte vorläufig fest.

Magdeburg

Ein 22-jähriger Türke wird gegen 14.10 Uhr in einer Straßenbahn der Linie 8 im Beisein seiner deutschen Ehefrau von drei Neonazis rassistisch beschimpft. In der Folge versucht einer der Täter, der Frau ins Gesicht zu schlagen. Ihren Ehemann treffen Schläge und Tritte. Erst jetzt mischen sich andere Fahrgäste ein. Die von einem Fahrgast informierte Polizei kann den Haupttäter vor Ort verhaften. Der türkische Mann muss im Krankenhaus behandelt werden. Der 21-jährige Tatverdächtige muss sich wegen Körperverletzung, Volksverhetzung und Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen verantworten.

Wernigerode

Rund zwei Dutzend Rechte aus Wernigerode und Umgebung überfallen in den Abendstunden erneut das soziokulturelle Zentrum KuBa. Da die Tür verbarrikadiert werden konnte, schlagen die Rechten mit Äxten die Fenster des Gebäudes ein. Das Eindringen der Angreifer durch die Fenster kann nur unter Einsatz von Pfefferspray verhindert werden. Beim Eintreffen der Polizei ziehen sich die Angreifer zurück. Am Gebäude der KuBa entsteht ein Sachschaden von mehreren tausend Euro. Einige der Angreifer ziehen ungehindert zu einem Treffpunkt von Jugendlichen aus der Hip-Hop-Szene weiter. Dort werfen sie zwei HipHopper in einen Teich. In der Folge wird ein Ermittlungsverfahren wegen Landfriedensbruchs gegen acht mutmaßliche Angreifer eingeleitet.

Wernigerode

Eine Gruppe von rund zwanzig Rechten aus Wernigerode und Umgebung versucht gegen 21 Uhr das als Treffpunkt von nicht-rechten und alternativen Jugendlichen bekannte soziokulturelle Zentrum KuBa zu überfallen. Ein Eindringen der Angreifer in das Gebäude kann durch die Gegenwehr der ClubbesucherInnen verhindert werden. Erst mit Eintreffen der Polizei entfernen sich die Angreifer.

Quedlinburg

Danilo K. und Ronny T. schlagen auf der Suche nach einem neuen Opfer mit Baseballschlägern die Haustür eines Hauses ein. Die informierte Polizei fängt Danilo K. und Ronny T. auf dem Weg zu einem Treffpunkt linker Jugendlicher ab. Nach diesem dritten bewaffneten Angriff innerhalb von 48 Stunden beantragte die Staatsanwaltschaft Halberstadt Haftbefehl gegen die beiden Rechten. Das Amtsgericht setzte den Haftbefehl gegen Ronny T. gegen Auflagen außer Vollzug.

Quedlinburg

Ein afrodeutscher Mann wird innerhalb von drei Tagen erneut in seiner Wohnung angegriffen. Bei einem der drei Angreifer handelt es sich um einen Rechten, der im gleichen Haus wie das Opfer wohnt. Der Rechte stand u.a. schon wegen eines Angriffs auf den alternativen Dachverein Reichenstraße vor Gericht. Dem Opfer gelingt es, aus der Wohnung zu flüchten und die Polizei zu verständigen.

Lindhorst (Ohrekreis)

Bei einem Konzert zu Gunsten eines alternativen Hausprojekts in Magdeburg greifen Neonazis Besucher an, die zuvor ein Rechten des Saals verwiesen haben. Im Lauf des Abends kommt es noch zu zwei weiteren Konfrontationen mit Neonazis. Die Polizei, die nur widerwillig vor Ort erscheint, nimmt Anzeigen wegen Körperverletzung und Verwendung verfassungswidriger Kennzeichen entgegen, spricht aber keine Platzverweise gegen die Rechten aus. Stattdessen schikaniert sie bei ihrem letzten Einsatz die Veranstalter.

Dessau

Am frühen Nachmittag wird am „MacDonalds“ ein 13-jähriger Punk von einem einige Jahre älteren Neonazi von hinten angegriffen. Der Betroffene setzt sich zur Wehr, woraufhin der Angreifer flüchtet.

Quedlinburg

Der 16-jährige Rechte Danilo K. sticht einem 17-jährigen Punk mit einem Messer in die Brust. Der verletzte 17-Jährige muss stationär behandelt werden. Wenige Stunden nach dem Messerangriff dringt Danilo K. gemeinsam mit dem 19-jährigen Ronny T. in das Klinikum Quedlinburg ein. Auf der Suche nach dem verletzten Opfer bedrohen sie das Klinikpersonal, dem es aber gelingt, die Eindringlinge zu vertreiben. Die alarmierte Polizei nimmt die beiden Angreifer kurze Zeit später fest und beschlagnahmt einen Totschläger mit Hakenkreuz und ein Messer. Anschließend werden die Rechten wieder auf freien Fuß gesetzt.

Magdeburg

Ein 13-jähriger Schüler angolanischer Herkunft wird in seiner Grundschule von vier Jungen und einem Mädchen angegriffen. Nachdem die Mitschüler ihn auf dem Schulhof u.a. als „Scheiß Neger“ beschimpft hatten, kamen sie auf ihn zu. Ein Jugendlicher versetzt dem Betroffenen nach einer verbalen Auseinandersetzung einen Faustschlag ins Gesicht. Als der Betroffene versucht, sich zu wehren, schlagen und treten auch die anderen vier auf den Schüler ein. Schließlich gelingt es dem Betroffenen zu flüchten. Der Angolaner war schon des öfteren von den späteren Angreifern auf dem Schulhof rassistisch beschimpft worden.

Halle

Zwei Naziskinheads greifen einen kongolesischen Mann an der Kasse eines Supermarktes an. Nach anfänglichen Beleidigungen schlagen sie mit Fäusten auf den Migranten ein. Der Kongolese wehrt sich und schlägt einem Angreifer mit einer Flasche auf den Kopf. Wenig später sprüht ihm der zweite Täter Reizgas ins Gesicht. Eine Mitarbeiterin des Supermarkts erteilt dem Mann aus dem Kongo Hausverbot.

Quedlinburg

In der Nacht zum 26. Februar treten zwei Rechte die Wohnungstür eines afrodeutschen Mannes ein. Sie beleidigen das Opfer, schlagen den Mann mehrfach ins Gesicht und treten ihn auf Brustkorb, Bauch und Beine. Im Laufe der Nacht kehren die Angreifer drei Mal in die Wohnung des Betroffenen zurück und misshandeln ihn erneut.

Zeitz (Burgenlandkreis)

Gegen 20.00 Uhr wird ein 25-jähriger Mann an einer Kaufhalle mit “Hey Skin! Verpiss dich aus der Unterstadt! Hier haben wir das Sagen.” angepöbelt. Er reagiert darauf mit “Oi, oi, oi!” und geht schnellen Schrittes weiter, um eine Auseinandersetzung zu vermeiden. Vier Jugendliche folgen ihm. Als der Betroffene von dem ersten Verfolger eingeholt wird, versucht dieser ihm einen Faustschlag ins Gesicht zu versetzen, den er abwehren kann. Dann erhält er einen Stoß, woraufhin er zu Fall kommt. Alle vier Angreifer treten mit Stahlkappenschuhen auf den am Boden liegenden ein und zielen dabei vor allem auf seinen Kopf. Dabei beschimpfen sie ihn u.a. als “Jude”. Bevor sie von ihm ablassen und flüchten, ziehen die Täter ihrem Opfer noch seine Schuhe aus und drohen “Wehe du meldest dich bei den Bullen!” Der Betroffene muss mehrere Tage auf der Intensivstation behandelt werden.

Bernburg

Mit „Heil Hitler“-Rufen greift eine Gruppe von Rechten gegen 0.30 Uhr einen 42-jährigen Passanten an. Die Angreifer schlagen und treten so massiv auf ihr Opfer ein, dass der Mann mit einem Lungenriss, Kopfverletzungen, Nierenblutungen und Rippenbruch mehrere Tage stationär im Krankenhaus behandelt werden muss. Dem 42-Jährigen gelang es trotzdem, sich so lange gegen die 14-, 15- und 20-jährigen Täter zu wehren, dass er fliehen und in einem Gasthof Hilfe holen kann. Die Polizei in Bernburg sieht keinen rechten Hintergrund und spricht lediglich davon, dass die Täter mit „Springerstiefeln mit Stahlkappen“ zugetreten hätten. Gleichzeitig räumt die Polizei aber ein, dass der 20-jährige Angreifer als Neonazi bekannt sei.

Dessau

Am UCI-Kinokomplex werden mehrere alternative Jugendliche aus Gräfenhainichen von einer Gruppe von 10 bis 15 vermummten Neonazis malträtiert. Die Rechtsextremisten beleidigen und stoßen die Opfer herum und schlagen einem jungen Mann mit einem Baseballschläger in den Unterleib . Ein vorbeifahrendes Polizeiauto hält nicht an.
Gegen 3 Uhr nachts wird eine Gruppe von neun alternativen Jugendlichen in der Vorhalle des Dessauer Hauptbahnhofs von etwa 10 bis 15 augenscheinlich Rechtsextremen brutal angegriffen. Vermummt und mit Baseballschläger und Eisenstangen bewaffnet, stürmen die Angreifer auf die 13- bis 17-Jährigen los. Zwei Betroffene müssen mit Kopfverletzungen stationär, zwei weitere Betroffene ambulant behandelt werden.