26.02.2005 | Chronik 2005

Ein 33jähriger Mann aus der Elfenbeinküste ist kurz vor 22 Uhr mit der Straßenbahn unterwegs, als an einer Haltestelle fünf Jugendliche einsteigen. Zwei von ihnen kommen direkt auf den 33Jährigen zu. Da er Walkman hört, bemerkt der Mann zunächst nicht, dass die Jugendlichen ihn beschimpfen. Plötzlich zieht ihm einer der Jugendlichen den Kopfhörer herunter. Nach Beschimpfungen wie „Neger, Deutschland ist nicht für euch, sondern nur für uns Deutsche! Die Straßenbahn ist auch nur für Deutsche!“ und dem Zeigen des Hitlergrußes steht der Betroffene von seinem Sitz auf. Daraufhin schubst ihn einer der Jugendlichen und fordert ihn auf, an der nächsten Haltestelle die Bahn zu verlassen. Während Betroffenen von einem der Angreifer festgehalten wird, holt ein anderer mit einer Bierflasche zum Schlag aus, trifft aber nicht, weil sich der Betroffene wegdrehen kann. Der Angreifer wirft eine zweite Flasche, die den 33Jährigen auf Brusthöhe trifft. Der Straßenbahnfahrer blockiert die Türen und informiert die Polizei, die erst nach 20 Minuten am Tatort eintrifft. Doch nicht nur die 18- und 22jährigen Angreifer werden festgenommen. Auch der Betroffene wird zur Polizeidirektion gebracht, durchsucht und erkennungsdienstlich behandelt. Auf die Frage des Betroffenen nach dem Grund für diese Behandlung wird ihm mitgeteilt, er habe schon “wegen Drogen mit der Polizei zu tun gehabt”. Erst nach etwa eineinhalb Stunden darf er die Polizeidirektion verlassen. Zuvor hatte er wegen des Angriffs Anzeige erstattet. In der Folge diagnostiziert eine behandelnde Ärztin einen Schockzustand und eine Toraxprellung.