13.06.2024 Magdeburg 

13.06.2024 Magdeburg 

Bundespolizei Magdeburg, 14.06.24 

Am Donnerstagabend wird ein 34-jähriger Iraker auf dem Kölner Platz vor dem Hauptbahnhof von zwei Unbekannten antisemitisch beschimpft. Schließlich wird er von beiden Männern ins Gesicht und ihm zudem das Handy aus der Hand geschlagen. Der Betroffene zieht ein Taschenmesser, setzt es aber nicht ein. Als Polizeibeamt*innen vor Ort eintreffen, händigt der Betroffene freiwillig das Messer aus. Bei der Durchsuchung eines 35-jährigen, deutschen Tatverdächtigen werden eine griffbereite Gasdruckpistole sowie ein nicht gekennzeichnetes Pfefferspray sichergestellt. Alle Beteiligten erleiden leichte Verletzungen. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen erhalten die Männer Platzverweise für den Bereich des Hauptbahnhofs. Es wird wegen Beleidigung, gemeinschaftlicher gefährlicher Körperverletzung und versuchter Sachbeschädigung ermittelt. 

13.06.2024 Landkreis Stendal 

13.06.2024 Landkreis Stendal 

Anlaufstelle Nord, eigener Bericht  

Ein Barbier wird in den sozialen Medien aus offenkundig rassistischen Motiven teils massiv bedroht und in ein pädosexuelles Licht gerückt. Am Donnerstagmorgen ist er mit dem Auto auf dem Weg zur Arbeit. Als er ein Kind erblickt, das sich nicht traut, vor ihm die Straße zu überqueren, hält er mit dem Wagen an und ermutigt das Kind zum Gehen. Anschließend reicht der Mann dem Mädchen und einem anwesenden Jungen zwei Lollis aus dem Autofenster. Die Lollis hat er für seinen Barber-Shop kurz zuvor im Großhandel gekauft. Die mutmaßliche Mutter der Kinder erblickt die Situation und berichtet darüber auf Social Media. Kurz darauf wird der Mann mit seinem Auto an einer Tankstelle von Unbekannten fotografiert. In der Folge wird ein Foto von ihm auf Social Media mit bedrohlichen Beiträgen veröffentlicht. Einige dieser Accounts fallen mit extrem rechter Symbolik auf. Als er später von einem Kunden auf die Beiträge angesprochen wird, begibt er sich zur Polizei und kann den Sachverhalt aufklären. 

07.06.2024 Halle (Saale)  

07.06.2024 Halle (Saale)  

ZDF.de, 08.06.24 

Am Freitagabend erhält der SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Karamba Diaby eine E-Mail mit Morddrohungen an ihn und sein Team. Seine Mitarbeiter*innen werden darin namentlich bedroht. Neben den Morddrohungen enthält die E-Mail rassistische Beleidigungen und eine Geldforderung. Der Staatsschutz und die Polizei beim Deutschen Bundestag ermitteln.  

Bereits mehrfach wurde Dr. Karamba Diaby Ziel rassistischer Angriffe. So wurde im Mai 2023 ein Brandanschlag auf sein Wahlkreisbüro verübt, 2020 wurde auf sein Büro geschossen. 

07.06.2024 Halle (Saale)  

07.06.2024 Halle (Saale)  

Anlaufstelle Süd, eigener Bericht 

Am frühen Freitagabend ist eine junge Frau mit ihren beiden Söhnen, 13 und 2 Jahre alt, auf dem Spielplatz. Während die Brüder auf der Schaukel spielen, kommen andere Kinder dazu und verlangen, die Schaukel zu nutzen. Die Tante dieser Kinder tritt hinzu und fordert die Brüder auf, die Schaukel freizugeben. Während der 13-Jährige mit der Frau zu diskutieren beginnt, versucht eines der fremden Kinder, den 2-Jährigen von der Schaukel zu schubsen. Als der ältere Bruder eingreift, um seinen kleinen Bruder zu schützen, wird er von der Frau geschlagen. Sie beleidigt ihn daraufhin rassistisch und packt ihn so fest am Arm, dass er Hämatome davonträgt. 

06.06.2024 Halle (Saale) 

06.06.2024 Halle (Saale) 

Anlaufstelle Süd, eigener Bericht 

Am Donnerstagmorgen wird ein junger Mann aus Albanien während seiner Arbeit auf einer Baustelle von einem Arbeitskollegen angegriffen. Erst wird er von ihm rassistisch beleidigt, dann mit einem Betonschlauch heftig gegen den Oberkörper und das Bein geschlagen. Bereits seit zwei Monaten wurde der Betroffene wiederkehrend von dem Arbeitskollegen rassistisch beleidigt und gemobbt, andere Kolleg*innen intervenierten kaum oder gar nicht.

31.05.2024 Zeitz (Burgenlandkreis)

31.05.2024 Zeitz (Burgenlandkreis)

Polizeiinspektion Halle, 01.06.24

Am Freitagabend ist eine 17-jährige Jugendliche aus Syrien mit ihrem dreijährigen Bruder in der Dietrich-Bonhoeffer-Straße mit Fahrrad unterwegs, als sie von einem 29-jährigen Mann rassistisch beleidigt und beschimpft werden. Dann stößt der Mann das Fahrrad gegen sie und schlägt den dreijährigen Jungen. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt.

27.05.2024 Magdeburg 

27.05.2024 Magdeburg 

Landtag Sachsen-Anhalt Drs. 8/4968, 07.01.25 

Ein Gerichtsvollzieher des Amtsgerichts Magdeburg erhält eine E-Mail, in der Israelis als „Judenschweine“, „Kindermörder“ und „Frauenmörder“ bezeichnet werden und er mit dem Tode bedroht wird. Die Polizei ermittelt gegen einen 64-jährigen Beschuldigten. 

25.05.2024 Leißling (Burgenlandkreis) 

25.05.2024 Leißling (Burgenlandkreis) 

mdr.de, 29.05.2024

Auf einer Party anlässlich des traditionellen “Eierbettelns” grölen mehrere Personen am Samstagabend in einem Festzelt zum umgetexteten Song „L’Amour toujours“ von Gigi D’Agostino rassistische Parolen. Ein Mann zeigt dabei auch den Hitlergruß. Als ein junger Mann sein Missfallen darüber zum Ausdruck bringt, wird er körperlich attackiert. Die Polizei ermittelt u.a. wegen Volksverhetzung und wertet dazu auch Videoaufnahmen aus. 

In Sachsen-Anhalt sind seit November 2023 sechs Fälle bekannt geworden, bei denen zur Melodie bekannter Songs volksverhetzende Parolen gegrölt wurden. Der erste Vorfall ereignete sich am 15.11.2023 in Magdeburg, gefolgt von einem Fall auf einer Tanzveranstaltung in Zerbst im Landkreis Anhalt-Bitterfeld elf Tage später. Einen weiteren Fall gab es auf einer privaten Feier in Brücken-Hackpfüffel im Landkreis Mansfeld-Südharz am Neujahrstag. Auch in Magdeburg ermittelt die Polizei wegen ähnlicher Vorkommnisse. In der Nähe des Doms hatten zwei Männer Parolen aus einem Auto herausgerufen. Zuletzt wurde in Halle ein Vorfall gemeldet, wo fünf junge Männer mit einer Musikbox ebenfalls das Lied abspielten und rassistische Texte dazu sangen. Auch hier wird wegen Volksverhetzung ermittelt.

18.05.2024 Burg (Jerichower Land)   

18.05.2024 Burg (Jerichower Land)   

Anlaufstelle Nord, eigener Bericht  

Am Samstagmorgen bemerkt ein Lokalpolitiker der Partei DIE PARTEI erneut einen extrem rechten Aufkleber an seinem Briefkasten. Als er beginnt, ihn abzureißen, entdeckt er eine hinter der Klebefläche versteckte Rasierklinge. Nur durch Glück wird er nicht verletzt. Bereits zuvor waren mehr als ein Dutzend Mal extrem rechte Sticker im Wohnumfeld des Politikers angebracht worden, welche auch die minderjährige Tochter entfernt hatte. 

08.05.2024 Halle (Saale) 

08.05.2024 Halle (Saale) 

Polizeiinspektion Halle, 09.05.24/ Landtag Sachsen-Anhalt Drs. 8/4979, 07.01.25 

Am Mittwochabend, gegen 23:15 Uhr, wird ein 28-jähriger Linker in der Innenstadt an der Straßenbahnhaltestelle Herrmannstraße von einem Unbekannten beleidigt. Als er sich verbal zur Wehr setzt, schlägt ihm eine zweite unbekannte Person gegen den Kopf. Der Betroffene wird leicht verletzt. 

05.05.2024 Halle (Saale) 

05.05.2024 Halle (Saale) 

Du bist Halle, 06.05.24

Am Sonntagabend, gegen 19 Uhr, wird ein 28-jähriger Mann in der Albert-Einstein-Straße in Halle-Neustadt von einem Unbekannten rassistisch beschimpft. Dann überquert der Angreifer die Straße und schlägt auf den 28-Jährigen ein.

04.05.2024 Magdeburg 

04.05.2024 Magdeburg 

Anlaufstelle Mitte, eigener Bericht 

Am frühen Abend grillt ein Schwarzer Mann mit seiner Tochter an der Elbe, als er von einem Unbekannten rassistisch beleidigt wird. Der Mann bittet den Täter, die Beleidigungen zu unterlassen, woraufhin dieser zunächst weggeht. Jedoch kommt er später zurück und greift den Vater körperlich an. Dabei geht der Grill kaputt. Der Betroffene ruft die Polizei und stellt Anzeige. 

23.04.2024 Hettstedt (Mansfeld-Südharz) 

23.04.2024 Hettstedt (Mansfeld-Südharz) 

Polizeirevier Mansfeld-Südharz, 24.04.24 

Am Dienstagabend wirft ein Unbekannter einen Pflasterstein gegen eine Gemeinschaftsunterkunft für Geflüchtete. Der Stein durchschlägt die Fensterscheibe zu einer Wohnung. Personen werden nicht verletzt. Laut Zeugen flüchtet der Täter mit einem Moped. 

20.04.2024 Mücheln (Saalekreis) 

20.04.2024 Mücheln (Saalekreis) 

Anlaufstelle Süd, eigener Bericht; MDR 06.06.24 

In der Nacht vom 20. auf den 21. April kommt es in einem Mehrfamilienhaus, in dem Asylsuchende wohnen, zu zwei Sprengstoffexplosionen. Gegen 23:50 Uhr werden Bewohner*innen von einer extrem lauten Explosion aufgeschreckt. Als sie nachschauen, sind beide Wohnungstüren in der ersten Etage aus den Angeln gedrückt worden sowie Schäden an Deckenbeleuchtung und im Hausflur sichtbar. Die von Nachbar*innen alarmierte Polizei trifft einige Zeit später am Tatort ein. Nachdem die Polizei den Tatort verlassen hat, knallt es einige Zeit später erneut im Hausflur. Wiederum alarmieren Nachbar*innen die Polizei, warten aber gemeinsam mit Betroffenen vergeblich auf ihr Eintreffen. Gegen 03.30 Uhr bemerkt einer der Bewohner schließlich, wie mehrere Personen massiv gegen die Hauseingangstür treten und dabei unverständlich rumschreien. Ein Eindringen ins Haus gelingt ihnen nicht, sodass sie schließlich wieder weggehen. Allerdings wird die Tür beschädigt. 

Sechs Wochen nach den Explosionen nimmt die Polizei einen 18-jährigen Tatverdächtigen fest, gegen den Untersuchungshaft angeordnet wurde. Gegen zwei weitere, 15- und 17-jähige Jugendliche wird wegen der Taten ebenfalls ermittelt und dabei auch die Wohnungen durchsucht. Dabei finden die Beamten Hinweise auf einen rassistischen Hintergrund der Taten. 

19.04.2024 Quedlinburg (Landkreis Harz) 

19.04.2024 Quedlinburg (Landkreis Harz) 

Anlaufstelle Nord, eigener Bericht 

Eine Gruppe alternativer Jugendlicher nimmt im Wortgarten an einer Feier des Abiturjahrgangs teil. Als die Jugendlichen als Betroffene eines vergangenen rechten Angriffs in Ditfurt erkannt werden, beginnt eine Verfolgungsjagd durch das Parkgebiet. Die Täter*innen schlagen, schubsen und treten insgesamt sechs der alternativen Jugendlichen. Es fallen dabei Ausrufe wie „Zeckenjagd“ und „Ich will jetzt Zecken boxen“. Es wurde Anzeige erstattet. 

15.04.2024 Halle (Saale)

15.04.2024 Halle (Saale)

Du bist Halle, 16.04.24

Am Montagabend wird ein syrischer Jugendlicher im Stadtteil Silberhöhe von einer Unbekannten erst rassistisch beleidigt und dann mit Gesten bedroht. Die Polizei ermittelt gegen eine 64-Jährige

06.04.2024 Halle (Saale) 

06.04.2024 Halle (Saale) 

Polizeiinspektion Halle, 06.04.24 

Am Samstagnachmittag werden zwei Frauen aus Bangladesch in einem Bus der Linie 40 Richtung Südpark plötzlich von einem anderen Fahrgast attackiert. Der Unbekannte beschimpft die 27- und 29-jährigen Frauen rassistisch und stößt sie gegen den Oberkörper. Die Polizei ermittelt wegen Körperverletzung und Beleidigung gegen einen 33-Jährigen. 

06.04.2024 Halle (Saale) 

06.04.2024 Halle (Saale) 

Polizeiinspektion Halle (Saale), 06.04.24/ Landgericht Halle (Saale), 20.12.24 

Am Vormittag, gegen 11:30 Uhr, werden mehrere Passant*innen im Stadtviertel Lutherplatz/Thüringer Bahnhof aus einem Mehrfamilienhaus heraus von einem Unbekannten rassistisch beleidigt und bedroht. Dabei zielt der Mann aus dem weit geöffneten Wohnungsfenster bedrohlich mit einem Soft-Air-Sturmgewehr auf einen Schwarzen Passanten und schreit zwei Mal „Ich mach‘ euch platt!“ Vorbeilaufende können an einer signalrot gestrichenen Zimmerwand zudem große schwarze SS-Runen in der Wohnung erkennen. Zeug*innen alarmieren die Polizei, die daraufhin in einem Großeinsatz die Wohnung des 36-Jährigen durchsucht. Dabei finden Einsatzkräfte u.a. zündfähigen Sprengstoff und extrem rechte Schriften. Zwischenzeitlich müssen etwa 50 Anwohner*innen mehrerer Hauseingänge evakuiert werden, da eine Gefährdung nicht ausgeschlossen werden kann. Die Staatsanwaltschaft ermittelt u.a. wegen Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten in Tateinheit mit Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen und dem strafbaren Umgang mit explosionsartigen Stoffen. Tags darauf wird Haftbefehl gegen den zur Tatzeit stark alkoholisierten Mann erlassen. 

16.03.2024 Magdeburg 

16.03.2024 Magdeburg 

Polizeirevier Magdeburg, 17.03.25/ Landtag Sachsen-Anhalt Drs. 8/4979, 07.01.25 

Am Samstagnachmittag, gegen 15:20 Uhr, wird ein 30-jähriger Mann aus Syrien in einer Straßenbahn der Linie 9 am Neustädter Platz von einer etwa fünfköpfigen, teils vermummten Gruppe attackiert. Dann flüchten die Täter*innen in Richtung Kannenstieg. Der 30-Jährige erleidet leichte Verletzungen und wird vor Ort ambulant versorgt. Eine Fahndung nach der Gruppe führt schließlich zum Erfolg. Weitere Ermittlungen gegen die 15- bis 17-jährigen Tatverdächtigen ergeben, dass sich die Jugendlichen selbst als „Nazis“ bezeichnen. 

10.03.2024 Stendal 

10.03.2024 Stendal 

Polizeirevier Stendal, 11.03.24/ Landtag Sachsen-Anhalt Drs. 8/5243, 26.02.25 

Am Sonntagabend gegen 23 Uhr wird ein 22-jähriger Taxifahrer aus Afghanistan von einem Fahrgast angegriffen. Die Fahrt verläuft zunächst ohne Zwischenfälle, bis der Unbekannte plötzlich nicht mehr mit ihm weiterfahren will. Nach dem Bezahlen wird der 22-Jährige von dem Mann rassistisch beleidigt und mit Reizgas besprüht. Der Betroffene wird bis zum Eintreffen des Rettungswagens von Polizeikräften versorgt und muss ins Krankenhaus Stendal gebracht werden. Die Kriminalpolizei ermittelt.