13.10.2024 Bitterfeld (Anhalt-Bitterfeld) 

13.10.2024 Bitterfeld (Anhalt-Bitterfeld) 

Chronik.LE, 09.11.24 

In der S-Bahn-Linie S2 von Leipzig nach Bitterfeld und später am Bahnsteig in Bitterfeld werden zwei Mädchen von einem Paar beleidigt und massiv angegriffen. So drängt sich das Paar in Leipzig gewaltsam in den Zug und schubst dabei die im Türbereich stehenden Mädchen. Als eines von ihnen verbal darauf reagiert, beleidigt sie der unbekannte Mann und droht, ihr, sie ins Gesicht zu schlagen. Dann werden beide von ihm als „hässliche Hippie-Fressen“ beschimpft. Beim Ausstieg in Bitterfeld spuckt der Mann im Vorbeigehen in Richtung eines der noch sitzenden Mädchen. Ein Fahrgast interveniert verbal. Kurz darauf schlägt jedoch die Frau einem der Mädchen unvermittelt ins Gesicht. Da die Gefahr nicht gebannt scheint, versuchen mehrere Fahrgäste, das Paar von den Mädchen zu trennen, die dadurch aussteigen können. Allerdings folgt ihnen das Paar auf den Bahnsteig und attackiert die Betroffenen erneut: Eines der Mädchen wird von der Frau an den Hals gegriffen, an den Haaren gezogen und versucht zu schlagen. Der Mann beleidigt weiter und droht, das Mädchen ebenfalls zu schlagen, falls es „nicht still“ sei. Umstehende fordern schließlich einen Mann in Bundeswehruniform auf einzugreifen, der daraufhin dazwischen geht. Daraufhin flüchtet das Paar. Eins der Mädchen erstattet Anzeige. 

15.09.2024 Salzwedel

15.09.2024 Salzwedel

Anlaufstelle Nord, eigener Bericht

Am Sonntagabend ist eine 23-jährige Punkerin zu Fuß im Bereich der Innenstadt unterwegs, als sie ein schwarzes Auto bemerkt, das im Schritttempo neben ihr fährt. Im PKW sitzen zwei junge Männer. Von diesen wird die Frau verbal angefeindet. Hierbei spielen die Täter auf diverse Themen der extremen Rechten an und drohen der Punkerin Gewalt an. Als sie sich davon unbeeindruckt zeigt, fährt das Auto weiter. Einige Minuten später wird die Punkerin erneut von den Männern im Auto aufgesucht, die dieses Mal mit lauter Rechtsrockmusik vorfahren. Sie halten den PKW neben der Frau, öffnen die Autotür, zeigen ein Springmesser und drohen: „Du stirbst.“ Dann fahren sie mit dem PKW davon.

14.09.2024 Halle (Saale) 

14.09.2024 Halle (Saale) 

Anlaufstelle Süd, eigener Bericht 

Nach Beendigung des Christopher Street Day werden am Samstagabend drei augenscheinliche Teilnehmer*innen auf ihrer Rückfahrt aus einer Gruppe von jungen Neonazis heraus massiv angepöbelt und bedroht. Bereits am Bahnsteig des Hauptbahnhofs spielen die Unbekannten laut z.T. indizierten Rechtsrock, zeigen den Hitlergruß und rufen „Kommt raus, wir machen Euch fertig!“. Gegen 20:20 Uhr steigen die sechs Neonazis, maskiert mit Sturmhauben in den Farben der Reichskriegsflagge, in die S-Bahn ein. Drei augenscheinliche Teilnehmer*innen des CSD werden mit Sprüchen wie „Wir zeigen euch, was passiert, wenn ihr die falsche Partei wählt!“ eingeschüchtert und schließlich massiv verbal mit dem Tode bedroht. Niemand der anderen Fahrgäste traut sich, gegen die aggressive Gruppe einzuschreiten. Ein Mitarbeiter der Deutschen Bahn signalisiert den Betroffenen, dass er die Bundespolizei alarmiert. Daraufhin verlassen die Neonazis an der nächsten Station die S-Bahn. Bereits im Vorfeld des CSD hatten verschiedene Neonazigruppen dagegen mobilisiert und u.a. Teilnehmende auf der Abschlusskundgebung bedroht und auch hier schon Sieg Heil gerufen. 

18.09.2024 Quedlinburg 

18.09.2024 Quedlinburg 

Anlaufstelle Mitte, eigener Bericht; TAZ-Artikel vom 20.04.2025 

Am Mittwoch ist ein junger Mann in Quedlinburg in der Nähe des Jugendclubs dabei, Nazisticker zu entfernen. Plötzlich hält ein Auto an, aus dem Mitarbeitende einer lokalen, einschlägig bekannten Security-Firma aussteigen. Zwei dunkel gekleidete Personen kommen auf den jungen Mann zu, dieser flüchtet auf das Gelände des Jugendclubs. Bei dem Versuch, das Gelände über einen Zaun zu verlassen, wird der Betroffene am Bein gezogen und stürzt daraufhin über den Zaun. Er erleidet dabei Verletzungen an der Hand und weitere Schürfwunden am Kopf, an den Armen und Beinen. Seine Nase wird durch den Sturz gebrochen. Er flüchtet, wird aber nach ca. 20 Metern eingeholt und zu Boden gedrückt, wobei ihm 15 Minuten lang ein Knie in den Nacken gedrückt wird. Außerdem wird ein Schmerzgriff an den Daumen angewendet. Die Angreifer rufen selbst die Polizei, leisten jedoch keine Erste Hilfe. Erst durch den von der Polizei gerufenen Rettungsdienst wird der junge Mann versorgt, er verbringt die Nacht im Krankenhaus. 

07.09.2024 Halle (Saale)

07.09.2024 Halle (Saale)

Du bist Halle, 08.09.24 

Am Samstagabend beobachten Passant*innen am Hans-Dietrich-Genscher-Platz vor dem Hauptbahnhof eine Frau, die eine Reichskriegsflagge über ihren Schultern trägt. Als sie die Frau darauf aufmerksam machen, werden sie rassistisch beleidigt. Ein Passant wird von ihrem Begleiter geschlagen. Die Polizei ermittelt gegen die beiden 22-Jährigen wegen der Verwendung verfassungswidriger Symbole, Beleidigung, Körperverletzung und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte. 

05.09.2024 Halle (Saale) 

05.09.2024 Halle (Saale) 

Anlaufstelle Süd, eigener Bericht 

Gegen 2 Uhr Donnerstag nachts werden mehrere Alternative, die am August-Bebel-Platz sitzen, plötzlich von zwei Unbekannten homofeindlich beleidigt. Als drei der Betroffenen nach Hause gehen wollen, werden sie von den beiden über eine längere Strecke verfolgt, eingeholt und angegriffen. Unter erneuten homofeindlichen Beleidigungen und Bedrohungen wird ein Alternativer von einem der Unbekannten mit der Faust ins Gesicht, dann ein Punk von ihm aufs Auge geschlagen. Als es zwei der Betroffenen gelingt, den Angreifer zu Boden zu bringen, bedroht der andere die Alternativen mit einer abgebrochenen Bierflasche. Als einer der Betroffenen die Polizei alarmiert, flüchten die Täter. Bereits in den Wochen davor hatten rechte Fußballhools und weitere Rechte immer wieder jugendliche Antifas und Alternative am August-Bebel-Platz beleidigt und bedroht. 

28.08.2024 Niederndodeleben (Börde) 

28.08.2024 Niederndodeleben (Börde) 

Polizeirevier Börde, 01.09.24

Am Freitagnachmittag, gegen 15 Uhr, wird eine afghanische Frau am Bahnhof von einer vierköpfigen Gruppe angegriffen. Sie ist auf dem Weg von der Arbeit zum Zug, als sie auf Höhe des Bahnhofs von einer Unbekannten angesprochen und zu ihrer Herkunft befragt wird. Als sie antwortet, packt ein Mann aus der Gruppe ihr Handgelenk. Dann schlagen alle vier gemeinsam auf die Betroffene ein. Einer der Angreifer ruft dabei rassistische Parolen. Die Betroffene wird leicht verletzt. Die Polizei leitet ein Ermittlungsverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung ein. 

26.08.2024 Magdeburg 

26.08.2024 Magdeburg 

Polizeiinspektion Magdeburg, 27.08.24/ Landtag Sachsen-Anhalt Drs. 8/5243 

Am Montagnachmittag, gegen 15:30 Uhr, wird ein 41-jähriger Bauarbeiter mit kamerunischem Hintergrund auf einer Baustelle im Stadtteil Neu-Olvenstedt aus rassistischen Motiven von einem Unbekannten attackiert. Der 41-Jährige bleibt weitgehend unverletzt. 

02.08.2024 Magdeburg  

02.08.2024 Magdeburg  

Anlaufstelle Mitte, eigener Bericht/ Volksstimme, 03.08.24 

Am Freitagabend wird ein 39-jähriger Mann auf einem Parkplatz im Stadtteil Reform plötzlich von einem Unbekannten rassistisch beleidigt, der dabei auch den sog. Hitlergruß zeigt. Dann schlägt der Mann mit Fäusten auf den Betroffenen ein. Die Polizei kann den Angreifer noch in Tatortnähe stellen. Es wurden Anzeigen erstattet. Der Betroffene muss mit Verletzungen im Gesicht ambulant behandelt werden. 

24.07.2024 Calbe (Saale) 

24.07.2024 Calbe (Saale) 

Anlaufstelle Mitte, eigener Bericht  

Am Mittwochnachmittag wird ein 11-jähriges Mädchen in ihrem Wohnhaus von einer Nachbarin massiv angegriffen. Es hatte gerade ein jüngeres Geschwisterkind aus der Kita abgeholt, als sie bemerkt, dass die Nachbarin offenbar bereits im Hausflur auf die Kinder wartet. Unvermittelt zieht sie dem Mädchen an den Haaren und schlägt ihr mit der Faust gegen den Kopf. Als ihre Mutter hinzukommt, um ihre Kinder zu schützen, wird auch sie von der Nachbarin an den Haaren gezogen und weggestoßen. Seit nunmehr über einem Jahr wird die betroffene kurdisch-jezidische Familie von der Nachbarin immer wieder rassistisch beleidigt, bedroht und auch körperlich attackiert. Sie alarmiert erneut die Polizei. 

08.07.2024 Magdeburg 

08.07.2024 Magdeburg 

Volksstimme, 10.07.24 

Am Montagabend, zwischen 20:30 und 21:15 Uhr, wird ein 25-jähriger Mann aus Kenia im Magdeburger Knochenpark rassistisch beleidigt und angegriffen. Der Mann wird zunächst von einer Gruppe von etwa 15 bis 20 überwiegend jungen Männern beleidigt. Anschließend schlagen bis zu fünf Personen aus der Gruppe den Mann so brutal zusammen, dass er stationär im Krankenhaus aufgenommen werden muss. Die Polizei sucht nach Zeug*innen. 

05.07.2024 Magdeburg 

05.07.2024 Magdeburg 

Polizeirevier Magdeburg 10.07.24/ Anlaufstelle Mitte, eigener Bericht 

Am frühen Freitagmorgen gegen 6 Uhr wird ein 25-jähriger Mann aus Namibia in der Liebigstraße in der Altstadt von einem Unbekannten angegriffen. Der angehende Elektriker ist auf dem Weg zur Arbeit, als er von dem Täter zunächst rassistisch beschimpft wird. Der 25-Jährige fordert ihn auf, das zu unterlassen. Daraufhin folgt ihm der Mann, tritt ihm mit schweren Schuhen gegen den Oberschenkel und beschädigt dabei sein Handy. Kurz darauf zieht der Angreifer ein Messer und greift erneut an. Der Betroffene kann den Angriff abwehren, wobei er eine Schnittverletzung an der Hand erleidet und den Täter in den Schwitzkasten nehmen kann. Auf der Arbeit wird seine blutende Hand behandelt. Kolleg*innen verständigen die Polizei. Diese startet in der Folge einen Zeug*innenaufruf mit Täterbeschreibung. 

29.06.2024 Köthen (Anhalt-Bitterfeld) 

29.06.2024 Köthen (Anhalt-Bitterfeld) 

MDR, 01.07.24/ TAG24, 30.06.24 

In der Nacht zum Sonntag randalieren drei unbekannte Männer in einem Wohnheim für internationale Studierende und rufen dabei immer wieder rassistische Parolen wie “Ausländer raus”. Mit verschiedenen Werkzeugen schlagen sie die Scheiben von Eingangstüren ein und beschädigen die Gegensprechanlagen an den Hauseingängen. Schließlich rennen die Angreifer zu einem Auto und flüchten. Es entstand ein Sachschaden von 1.500 Euro. 

27.06.2024 Magdeburg 

27.06.2024 Magdeburg 

Polizeirevier Magdeburg 28.06.24 

Am Donnerstagnachmittag, gegen 14:30 Uhr, wird eine 22-jährige Frau aus Syrien an der Bushaltestelle „Scharnhorstring“ im Stadtteil Neu-Olvenstedt attackiert. Die Betroffene wartet mit ihrer kleinen Tochter gerade auf den Bus, als zwei unbekannte Frauen sie rassistisch beschimpfen und körperlich angreifen. Erst als ein 53-jähriger Zeuge eingreift, lassen die Täterinnen von der 22-Jährigen ab und gehen weg.

22.06.2024 Leuna (Saalekreis) 

22.06.2024 Leuna (Saalekreis) 

Anlaufstelle Süd, eigener Bericht/ Polizeiinspektion Halle (Saale), 23.06.24 

Eine 33-jährige queere Person ist gegen 19:25 Uhr mit zwei Freund*innen in der Straßenbahn unterwegs, als ein unbekannter Fahrgast unvermittelt auf sie zukommt und sie homofeindlich beleidigt. Zudem bedroht der sehr aggressiv auftretende Mann die betroffene Person u.a. damit, dass solche wie sie vergast gehörten. Die betroffene Person alarmiert die Polizei, die zeitnah eintrifft und Ermittlungen wegen Beleidigung und Volksverhetzung einleitet. Zudem führt sie präventiv eine sog. Gefährderansprache bei dem 45-Jährigen durch. 

22.06.2024 Merseburg 

22.06.2024 Merseburg 

Anlaufstelle Süd, eigener Bericht 

Am Samstagnachmittag ist eine 14-Jährige mit ihren zwei kleinen, 3- und 5-jährigen Brüdern auf einem Spielplatz nahe der Innenstadt, als diese von einer erwachsenen Frau beleidigt werden. Als die Jugendliche die Frau zur Rede stellen will, wird sie von dieser rassistisch beleidigt und schließlich zwei Mal mit der flachen Hand ins Gesicht geschlagen. Daraufhin flüchtet die Betroffene mit ihren beiden Brüdern und alarmiert die Polizei. Als diese vor Ort ist, beleidigt die Frau die drei erneut lautstark rassistisch. 

19.06.2024 Halle (Saale) 

19.06.2024 Halle (Saale) 

Du bist Halle, 20.06.24 

Am Mittwochabend, gegen 21:30 Uhr brüllt ein Jugendlicher in einer Straßenbahn am Rannischen Platz extrem rechte und verfassungsfeindliche Parolen und zeigt den „Hitlergruß“. Dann schlägt er unvermittelt einen 35-Jährigen mit einer Flasche zu Boden. Der verletzte Betroffene muss ins Krankenhaus gebracht werden. Die Polizei ermittelt gegen einen zur Tatzeit alkoholisierten 18-Jährigen. 

19.06.2024 Halberstadt 

19.06.2024 Halberstadt 

Anlaufstelle Mitte, eigener Bericht 

Am Mittwochnachmittag werden zwei jugendliche PoC in der Nähe eines Jugendclubs rassistisch beleidigt und massiv attackiert. Die 14-Jährigen spielen gerade Fußball, als ein stadtbekannter gleichaltriger Rechter sie rassistisch beleidigt. Dann schlägt er mit einer Bierflasche auf sie ein: erst gegen den Hals des einen und dann so massiv auf den Kopf des anderen Betroffenen, dass die Flasche zu Bruch geht. Beide Betroffenen müssen infolge des Angriffs zwei Tage stationär im Krankenhaus behandelt werden. 

15.06.2024 Halle (Saale) 

15.06.2024 Halle (Saale) 

Polizeiinspektion Halle (Saale), 16.06.24/ Landtag Sachsen-Anhalt Drs. 8/5243, 26.02.25 

Zwei Fahrradfahrer werden am Samstagabend, gegen 22:45 Uhr auf dem Heimweg vom Hufeisensee im Stadtviertel Freiimfelde plötzlich von drei Unbekannten mehrfach u.a. queerfeindlich beleidigt. Schließlich wird einer von ihnen mit einer unbekannten Flüssigkeit bespritzt. Der 23-Jährige erleidet dadurch Hautreizungen. 

15.06.2024 Köthen (Anhalt-Bitterfeld) 

15.06.2024 Köthen (Anhalt-Bitterfeld) 

MDR Sachsen-Anhalt, 15.06.24/ Queer.de, 16.06.24/ Landtag Sachsen-Anhalt Drs. 8/5243, 26.02.25 

In der Nacht und am Morgen des ersten Christopher Street Days (CSD) Köthens werden mehrere gezielte Anschläge verübt: Gegen 4 Uhr versprühen Unbekannte Buttersäure auf dem Marktplatz sowie in der Bahnhofsunterführung, was zu länger anhaltenden Geruchsbelästigungen führt. Etwa 7:25 Uhr wird eine große Anzahl von Nägeln entdeckt, die Unbekannte ebenfalls auf dem Marktplatz ausgelegt hatten. Als am frühen Nachmittag etwa 400 Menschen unter dem Motto „Queer: Wir waren schon immer hier“ ausgehend vom Marktplatz durch die Stadt ziehen, sind sie entlang der Route mit queerfeindlichen Stickern und Plakaten konfrontiert. Zudem werden einzelne Teilnehmende queerfeindlich beleidigt. In mehreren Straßen der Stadt sind gesprühte Hakenkreuze und der Schriftzug „Kill all Gays“ zu finden. Gegen 17:15 Uhr wird schließlich ein 31-Jähriger homofeindlich beleidigt und gegen eine Wand gedrückt. Die Polizei ermittelt in den zwei erstgenannten Fällen jeweils wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung sowie im Hinblick auf den Angriff am späten Nachmittag wegen Körperverletzung. Die neonazistische Kleinpartei „Der III. Weg“ hatte im Vorfeld gegen den CSD in Köthen gehetzt und angekündigt, ihn nicht dulden zu wollen.