16.04.2021 Halle (Saale)

16.04.2021 Halle (Saale)

Anlaufstelle Süd, eigener Bericht

Am Nachmittag will eine 21-jährige syrische Auszubildende am Hauptbahnhof die Straßenbahn verlassen, als drei ihr namentlich bekannte junge Frauen den Ausstieg versperren. Dann tritt eine der Frauen sie von hinten in die Hacken. Die beiden anderen versuchen, ihr unter rassistischen Beleidigungen das Kopftuch herunterzuziehen. Als dies nicht gelingt, reißen sie der 21-Jährigen den Mundschutz aus dem Gesicht und verletzen sie dabei am Ohr. Schließlich kann die Betroffene die Straßenbahn verlassen und erstattet später Anzeige. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt wegen Beleidigung und Körperverletzung.

03.04.2021 Halle (Saale)

03.04.2021 Halle (Saale)

Polizeiinspektion Halle, 04.04.2021

Gegen 19:35 Uhr werden in Halle-Neustadt drei Kinder im Alter zwischen 9 und 10 Jahren von einem Unbekannten mit einer Bierflasche beworfen, die ihr Ziel zum Glück verfehlt. Dann beschimpft der Mann die aus Syrien und Afghanistan stammenden Kinder rassistisch. Die vor Ort eintreffende Polizei übergibt den alkoholisierten Angreifer wegen psychischer Auffälligkeiten in ärztliche Obhut. Gegen den 72-Jährigen wird nun wegen versuchter Körperverletzung und Volksverhetzung ermittelt.

19.03.2021 Magdeburg

19.03.2021 Magdeburg

Polizeirevier Magdeburg, 22.03.21

Gegen 17:50 Uhr wird ein 34-jähriger Mann aus Nigeria am Olvenstedter Platz von drei Unbekannten rassistisch beleidigt. Als der Betroffene die Männer darauf anspricht, wird er von ihnen angegriffen und geschlagen. Der 34-Jährige erleidet leichte Verletzungen und muss von einer Rettungswagenbesatzung vor Ort behandelt werden. Die Polizei ermittelt gegen drei Beschuldigte im Alter zwischen 27 und 31 Jahren.

18.03.2021 Halle (Saale)

18.03.2021 Halle (Saale)

Transit Magazin, 19.03.21/Anlaufstelle Süd, eigener Bericht

Anlässlich des Internationalen Tages der politischen Gefangener findet auf dem Marktplatz am frühen Abend eine linke Kundgebung mit knapp 100 Teilnehmenden statt. Diese fühlen sich zunehmend von dem extrem rechten Aktivisten Sven Liebich gestört, der sich mit antisemitischem Aufdruck auf seiner Gesichtsmaske, Kamera und Presseausweis durch die Menge bewegt und augenscheinlich politische Gegnerinnen abfotografiert. Daraufhin versuchen Kundgebungsteilnehmerinnen mit Regenschirmen und Transparenten, Sprechende und Zuhörende abzuschirmen. Davon unbenommen versucht Liebich immer wieder, sich mit geöffnetem Regenschirm voran in und durch die Kundgebung zu drängeln. Dabei wird ein 39-Jähriger mit dem Schirm am Auge verletzt. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt wegen fahrlässiger Körperverletzung.

14.03.2021 Halle (Saale)

14.03.2021 Halle (Saale)

Anlaufstelle Süd, eigener Bericht

Während Protesten gegen eine Demonstration von Coronaleugner*innen auf dem Marktplatz schlägt ein rechter Demonstrant gegen 15:45 Uhr einem 21-jährigen Antifa mit der flachen Hand ins Gesicht und versucht, ihm die Maske aus dem Gesicht zu ziehen. Der Versuch des Betroffenen, Anzeige bei Polizeibeamt*innen vor Ort zu stellen scheitert.

08.03.2021 Halle (Saale)

08.03.2021 Halle (Saale)

Anlaufstelle Süd, eigener Bericht

Am Abend sind vier Freundinnen mit ihren Fahrrädern auf dem Marktplatz unterwegs. Als sie zufällig an der rechten „Montagsdemonstration“ um Sven L. sowie anderen Coronaleugnerinnen vorbeilaufen, protestieren die Freundinnen spontan verbal. Daraufhin hetzt der Rechte Sven L. seine Anhängerinnen gezielt per Mikrofonansage auf die Gruppe. Ein Demonstrationsteilnehmer rennt der Gruppe bis zur nächsten Straßenkreuzung hinterher und hält eine der Frauen und Person of Color unter aggressiven Rufen am Fahrrad fest. Erst als Polizist*innen dazwischen gehen, lässt der Angreifer von der Betroffenen ab. Im Nachgang macht einer der Polizeibeamten den Betroffenen Mitschuldvorwürfe, indem er artikuliert, sie hätten den Angriff durch ihr Auftreten selbst verursacht. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt u.a. wg. Nötigung im Straßenverkehr.

06.03.2021 Halle (Saale)

06.03.2021 Halle (Saale)

Anlaufstelle Süd, eigener Bericht

Am Vormittag versuchen zahlreiche Antifaschist*innen mit einer Fahrradblockade an einem Supermarktparkplatz Nähe Steintor zu verhindern, dass u.a. Anhänger*innen der verschwörungsideologischen „Bewegung Halle“ sowie des Neonazis Sven Liebich mit ihren PKW geschlossen zu einem groß angekündigten und bundesweit beworbenen Autokorso der Corona-Leugner*innen-Bewegung nach Leipzig fahren. Schließlich fährt einer der teilweise aggressiv auftretenden Rechten mit dem Auto gezielt in die Menge. Dabei wird eine junge Frau mit Fahrrad von dem Fahrzeug erfasst und erleidet eine Prellung am Knie. Ihr Fahrrad wird dabei so stark beschädigt, dass es nicht mehr zu benutzen ist. Einem jungen Mann gelingt es gerade noch, zur Seite springen. Dabei stürzt er und verletzt sich am Knie.

03.03.2021 Magdeburg

03.03.2021 Magdeburg

Polizeirevier Magdeburg, 04.03.21

Gegen 16 Uhr wird ein 25-jähriger Paketzusteller im Stadtteil Buckau von einem Mann aus seinem Zustellfahrzeug gezogen und mit der Hand ins Gesicht geschlagen. Dem Angriff soll ein Streit über eine Auslieferung vorausgegangen sein. Im Beisein der Polizei wird der 25-Jährigen von dem Angreifer rassistisch beleidigt. Sie ermittelt gegen einen 32-Jährigen.

27.02.2021 Halle (Saale)

27.02.2021 Halle (Saale)

Mitteldeutsche Zeitung, 28.02.21/ Anlaufstelle Süd, eigener Bericht

Am späten Nachmittag setzen sich etwa 300 Corona-Leugner*innen, darunter zahlreiche extrem Rechte, nach vorherigen Online-Aufrufen als unangemeldete Demonstration vom Marktplatz in Richtung Reileck in Bewegung. Nachdem die Demonstration in die Ludwig-Wucherer-Straße abgebogen ist, laufen mehrere Teilnehmer unter „Antifa Hurensöhne“-Gesängen und mit Drohgebärden auf in einer Seitenstraße stehende, vermeintliche Antifas zu. Ein Gegendemonstrant wird schließlich von einem Rechten aus der Gruppe mit der Faust ins Gesicht geschlagen. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt u.a. wegen Beleidigung, Verstößen gegen die Eindämmungsverordnung und Körperverletzung.

23.02.2021 Magdeburg

23.02.2021 Magdeburg

Polizeirevier Magdeburg, 24.02.21

Im Stadtteil Neustädter See wird ein 35-Jähriger gegen 11 Uhr vormittags im Hausflur von einer Nachbarin rassistisch beleidigt. Als dessen 39-jährige Lebensgefährtin auf die Nachbarin trifft, wird die gebürtige Iranerin ebenfalls verbal und schließlich auch körperlich attackiert. Die Polizei ermittelt wegen einfacher Körperverletzung gegen eine 34-Jährige.

01.02.2021 Thale (Harz)

01.02.2021 Thale (Harz)

Anlaufstelle Süd, eigener Bericht

Ein 19-jähriger Student fährt mit drei Freundinnen zum Rathausplatz, um eine Kundgebung von Corona-Leugnerinnen und Verschwörungsideologinnen kritisch zu beobachten. Bereits auf dem Parkplatz werden sie gegen 18:15 Uhr in Sichtweite des Veranstaltungsortes von mehreren Kundgebungsteilnehmerinnen bedrängt und beleidigt. Einer der Unbekannten setzt dabei Pfefferspray gegen die Gruppe Studierender ein. Während es seinen Freundinnen gelingt wegzulaufen wird der 19-Jährige umringt und von einem weiteren Angreifer mit einem Stock mehrmals massiv gegen seinen Kopf geschlagen. Die Angreifer, die sich zwischenzeitlich als Zivilpolizisten ausgeben, packen den am Kopf verletzten Jugendlichen und zwingen ihn, mit zur Kundgebung zu kommen. Dort wird er u.a. als „Systemling“ und „blöder Antifaschist“ beleidigt und weiter angeschrien und bedroht. Dabei wird er auch nach seinen und den Namen und Adressen seiner Freundinnen gefragt. Erst nach mehr als 30 Minuten lässt die Gruppe den Studenten gehen. Aufgrund seiner Kopfverletzungen muss er stationär im Krankenhaus behandelt werden muss. Ein weiterer 19-jähriger Betroffener erleidet Augenreizungen. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt.

01.02.2021 Magdeburg

01.02.2021 Magdeburg

Anlaufstelle Mitte, eigener Bericht

Gegen 16:30 Uhr wird ein 17-Jähriger plötzlich, als er gerade an der Haltestelle Kastanienstraße im Stadtteil Neue Neustadt auf die Straßenbahn wartet, von einem Unbekannten trans- und schwulenfeindlich beleidigt. Dann wird er von dem Mann geschubst und im weiteren Verlauf auch auf den Kopf geschlagen und getreten. Niemand der zahlreichen Passantinnen interveniert. Der Betroffene alarmiert schließlich selbst über Notruf die Polizei und schafft es, sich in einer Seitenstraße zu verstecken, bis Beamte eintreffen. Der Angreifer kann noch vor Ort festgenommen werden. Der 17-Jährige, der nicht das erste Mal aus trans- und schwulenfeindlichen Motiven angegriffen wurde, hat nach dem Angriff Schmerzen am Kopf. Zudem belastet ihn das fehlende Eingreifen der Zeuginnen, welches er als Legitimation für den Angriff begreift, psychisch sehr.

30.01.2021 Thale (Harz)

30.01.2021 Thale (Harz)

Anlaufstelle Süd, eigener Bericht

Gegen 1 Uhr nachts erhalten mehrere Familienangehörige eines 19-jährigen Antifaschisten kurz hintereinander Anrufe mit unterdrückter Nummer. Nach längerem Schweigen wird jeweils aufgelegt. Am darauffolgenden Morgen entdeckt der 19-Jährige auf seinem Weg zum Supermarkt an einer Garage sowie an einer Litfasssäule zwei große Sprühereien mit namentlich gegen ihn gerichteten Mordaufrufen, die zudem sein vollständiges Autokennzeichen enthalten. Direkt daneben finden sich Sprühereien mit Verweis auf extrem rechte Terrornetzwerke. Nachdem der Betroffene mangels schneller Handlungsfähigkeit der Stadt in Absprache die Sprühereien selbst übermalt hat, tauchen zwei Wochen später an denselben Stellen erneut Morddrohungen auf. Diese richten sich nun nicht mehr nur gegen den Studenten, sondern auch namentlich gegen dessen Vater. In den folgenden Tagen kommen weitere Morddrohungen hinzu, welche in direkter Nähe seines Wohnhauses an Stromkästen und Mülleimern geschrieben werden. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt.

22.01.2021 Magdeburg

22.01.2021 Magdeburg

Anlaufstelle Mitte, eigener Bericht

Gegen 23 Uhr läuft ein 23-jähriger Student mit zwei Freundinnen die Hegelstraße entlang, als zwei junge, biertrinkenden Männer sie plötzlich schwulenfeindlich kommentieren. Auf Rückfrage des Studenten wiederholt einer der Unbekannten seine schwulenfeindliche Äußerung. Der 23-Jährige erwidert, dass das ziemlich geistlos wäre und er lieber nicht so viel Alkohol trinken solle. Der Angesprochene reagiert aggressiv und leert seine Bierflasche in Richtung des Studenten aus. Weil jetzt ein Bekannter der beiden Männer hinzukommt beruhigt sich die Situation. Als die drei Freundinnen daraufhin genervt weitergehen wollen schlägt ihm der Unbekannte unvermittelt die geleerte Bierflascheins Gesicht. Der 23-Jährige erleidet eine große, stark blutende Platzwunde, welche im Krankenhaus genäht werden muss. Da der Täter sich bei dem Schlag selbst an der Hand verletzt hat, kann die Polizei den Angreifer nach Hinweis des Betroffenen später in der Notaufnahme fassen.

18.01.2021 Bitterfeld-Wolfen

18.01.2021 Bitterfeld-Wolfen

Anlaufstelle Süd, eigener Bericht

Während der Dämmerung gegen 16:30 Uhr verlässt eine hochschwangere Schwarze Frau nach dem Einkauf einen Supermarkt. Auf dem Parkplatz warten zwei weiße, ihr unbekannte Männer, die ihr schon während des Einkaufens durch bedrohliche Blicke ihr gegenüber aufgefallen waren. Die Schwangere wird auf ihrem Nachhausweg von den Männern verfolgt, rassistisch beleidigt und bedroht. Die Angreifer lassen nicht von ihr ab und werfen gezielt mehrere Steine in Richtung der Betroffenen. Diese wird von einem Stein am Bein getroffen. Daraufhin entfernen sich die Unbekannten. Die Betroffene erstattet Anzeige, der polizeiliche Staatsschutz ermittelt.

16.01.2021 Magdeburg

16.01.2021 Magdeburg

Anlaufstelle Mitte, eigener Bericht

Gegen 15:30 Uhr wird ein Fotojournalist am Rande eines Neonaziaufmarsches anlässlich des 76. Jahrestags der Bombardierung Magdeburgs von einem Teilnehmer bedroht und schließlich auch körperlich attackiert. Zunächst war ein anderer Fotograf von dem Täter vor dem Hauptbahnhof bedrängt und bedroht worden. Als der bekannte Neonazis aus Braunschweig bemerkt, dass ein weiterer Fotojournalist das beobachtet, geht er mit Drohgebärde auf ihn zu, hält aber zunächst einige Meter Abstand. Als die Aufmarschteilnehmer*innen jedoch von der Polizei zum Kundgebungsort geleitet werden und der Fotograf den Aufmarsch dokumentiert, geht der Neonazi durch eine lockere Polizeireihe direkt auf ihn zu und schlägt sofort in Richtung Kamera und Kopf. Durch Ausweichen und eine Abwehrbewegung wird der Journalist lediglich am Arm getroffen. Dem Fotograf, der mit dem Rücken zu einer Wand steht, gelingt es, den überraschten Angreifer zurück in den Aufmarsch zu schubsen. Obwohl er dabei laut ruft, erhält er keine Hilfe durch Polizeibeamt*innen in unmittelbarer Nähe.