Polizeiinspektion Halle, 22.08.21/ Mitteldeutsche Zeitung, 23.08.21

Am Nachmittag wird der Mitarbeiter eines Impfteams auf dem Gelände der Burganlage von Coronaleugnern angegriffen. Der 45-Jährige hatte während des Burgfestes mit seinen Kolleg*innen ein mobiles Angebot betreut, als ein mehrfach einschlägig vorbestrafter Neonazi und seine drei Begleiter ihre Arbeit zu behindern versuchen. So filmt der Neonazi die Mitarbeitenden des Impfteams mit einem Handy, relativiert die Shoa und behauptet, die Leute sollten totgespritzt werden. Da er damit trotz Aufforderung nicht aufhört, entreißt ihm der 45-Jährige das Handy und wirft es auf das Dach eines angrenzenden Schuppens. Daraufhin wird er von den Coronaleugnern massiv attackiert und zu Boden gestoßen. Außerdem nehmen sie ihm einen Autoschlüssel sowie ein paar Handschuhe weg und werfen diese ebenfalls auf das Flachdach. Die herbeigerufene Polizei nimmt die Personalien der Beteiligten auf und ermittelt wegen Beleidigung und Körperverletzung. Einer der Angreifer erstattet mit der Behauptung, der Betroffene habe ihn angegriffen ebenfalls Anzeige. Kurz darauf veröffentlicht der Neonazi das Video auf seinem Telegram-Kanal, woraufhin ungehindert gegen den Betroffenen gehetzt oder sich darüber ausgetauscht wird, wie seine Identität geklärt und er erneut angegriffen werden könne.