12.04.2023 Magdeburg 

12.04.2023 Magdeburg 

Am Mittwochnachmittag wird ein Mann mit Kinderwagen in einer Straßenbahn auf der Höhe Herrenkrugstraße rassistisch beleidigt, körperlich angegriffen und mit einem Messer bedroht. Der Mann aus Mali schiebt sein Kind in einem Kinderwagen durch die Straßenbahn. Als er an einem Fahrrad nicht vorbeikommen kann, bittet er den Besitzer, das Fahrrad ein wenig zur Seite zu schieben. Daraufhin wird er vom Besitzer körperlich angegriffen und rassistisch beleidigt. Dann zieht der Täter ein Messer und bedroht den Betroffenen damit. Ein Zeuge kann auf den Täter einreden, sodass er das Messer wieder einsteckt. Die inzwischen alarmierte Polizei kommt an der nächsten Haltestelle dazu. Ein Atemalkoholtest beim Täter ergibt einen Wert von über 2 Promille.  
Polizeirevier Magdeburg, 13.04.23  

Jahresbilanz der Mobilen Opferberatung 2022

Jahresbilanz der Mobilen Opferberatung 2022

Mobile Opferberatung, 04.04.2023
156 politisch rechts bzw. vorurteilsmotivierte Gewalttaten mit 227 direkt Betroffenen hat die Mobile Opferberatung für das Jahr 2022 in Sachsen-Anhalt registriert. Bei 85 Prozent der Taten handelt es sich um Körperverletzungsdelikte (133). Davon sind 41 Prozent gefährliche Körperverletzungen (55). Damit hält sich die Anzahl der Gewalttaten auf dem besorgniserregend hohen Niveau der Vorjahre: Auch in 2022 wurden mindestens alle zwei bis drei Tage Menschen in Sachsen-Anhalt aus rassistischen, rechten, antisemitischen und/oder LGBTIQ*-feindlichen Motiven angegriffen und verletzt.

01.03.2023 Halle (Saale)

01.03.2023 Halle (Saale)

Am Mittwochmittag wird ein etwa 10-jähriges Kind mit Migrationsgeschichte in einer Straßenbahn auf dem Marktplatz von einem Unbekannten angerempelt. Eine 34-jährige Frau aus Syrien stellt ihn zur Rede. Daraufhin wird sie von ihm rassistisch beleidigt, körperlich attackiert und zu Boden gestoßen. Die Polizei sucht nach einem etwa Mitte 50-jährigenTäter.

Du bist Halle, 06.03.23   

25.02.2023 Magdeburg 

25.02.2023 Magdeburg 

Gegen 2 Uhr nachts werden vier Freunde vor einer Kneipe aus einer größeren Personengruppe heraus rassistisch beleidigt und als Linke angefeindet. Die Freunde entschließen sich daraufhin, die Situation zu verlassen, werden jedoch von acht Personen verfolgt. Zwei der Freunde können fliehen und die Polizei alarmieren. Die anderen beiden werden schließlich etwa 600 Meter von der Kneipe entfernt von jeweils fünf bzw. drei Personen mit Schlägen brutal angegriffen. Dann ziehen sich die Angreifer wieder zur Kneipe zurück. Die Betroffenen erleiden u.a. Platzwunden an Auge, Kopf und Hand sowie Hämatome am Körper und müssen vor Ort vom Rettungsdienst versorgt werden. Als Polizeibeamt*innen hinzukommen, werden sie ebenfalls von der Gruppe attackiert. Ein Teil der Angreifer kann schließlich unerkannt flüchten. Gegen drei 18-52-jährige Männer kann die Polizei Ermittlungen einleiten.  
Anlaufstelle Mitte, eigener Bericht  

Unzureichende Strafverfolgung nach massivem rassistischen Angriff am Rennbahnkreuz in Halle

Unzureichende Strafverfolgung nach massivem rassistischen Angriff am Rennbahnkreuz in Halle

Mobile Opferberatung, 27.01.2023
Halle (Saale): Anfang Mai 2020 – fünfeinhalb Monate nach dem rechtsterroristischen Anschlag – werden zwei 21- und 19-jährige Geflüchtete an einer Haltestelle rassistisch beleidigt und so massiv angegriffen, dass einer der beiden lebensgefährlich verletzt wird. Die Polizei ermittelte wegen versuchten Totschlags. Ende 2021 wird der jugendliche Haupttäter zu einer Haftstrafe verurteilt, die anderen beiden kommen Anfang 2023 mit Bewährungsstrafen davon. Für die Betroffenen wiegen nicht nur die Angriffsfolgen, sondern auch die zahlreichen Versäumnisse und Wahrnehmungsdefizite von Polizei und Justiz schwer.