18.06.2023 | Chronik 2023
Am frühen Sonntagabend werden zwei junge Frauen in der Nähe des Islamischen Kulturcenters in Halle-Neustadt von einer Unbekannten mit Schäferhund antimuslimisch und rassistisch beleidigt und bedrängt. Zudem versucht die Täterin, eine der Frauen zu schlagen und ihr die Kopfbedeckung herunterzureißen. Eine Zeugin erstattet Anzeige.
Anlaufstelle Mitte, eigener Bericht
05.06.2023 | Chronik 2023
Ein 22-Jähriger wird am Montag gegen 13 Uhr nahe „Am Treff“ in Halle-Neustadt von vier Jugendlichen homofeindlich beleidigt und bedroht. Einer der Unbekannten sprüht ihm Reizgas ins Gesicht. Der 22-Jährige erleidet eine Augenreizung und muss ambulant behandelt werden. Er erstattet Anzeige. Die Polizei sucht nach Zeug*innen.
Polizeirevier Halle (Saale), 07.06.23
03.05.2023 | Chronik 2023
Am späten Mittwochabend wird auf das Wahlkreisbüro des SPD-Bundestagsabgeordneten Dr. Karamba Diaby ein Brandanschlag verübt. Gegen 22.20 Uhr bemerken Zeug*innen Flammen an dem Gebäude und halten einen davorstehenden, verdächtig wirkenden Mann solange fest, bis die Polizei kommt. Der Feuerwehr gelingt es, die Flammen zeitnah zu löschen, sodass niemand verletzt wird. Allerdings entsteht ein erheblicher Sachschaden. Am Folgetag wird Haftbefehl gegen den 55-jährigen Beschuldigten erlassen. Es ist nicht die erste Tat gegen den Schwarzen Politiker. So hatte Dr. Karamba Diaby schon vorher mehrmals Strafanzeige u.a. wegen rassistischer Beleidigungen gegen den mutmaßlichen Täter erstattet.
Polizeiinspektion Halle (Saale), 04.05.23
17.03.2023 | Aktuelles, Vor Gericht
Mobile Opferberatung, 17.02.2023
Ende 2022 wird Umzugsunternehmer und AfD-Kreistagsmitglied Sven Ebert am Amtsgericht Halle wegen gefährlicher Körperverletzung zu einer Freiheitsstrafe verurteilt, die zur Bewährung ausgesetzt wurde. Ebert war vorgeworfen worden, zwei Studenten im April 2019 in Halle mit Pfefferspray attackiert zu haben. Das Gericht glaubt den Betroffenen, erkennt beim Angeklagten aber keine politische Motivation für die Tat.
27.01.2023 | Aktuelles, Vor Gericht
Mobile Opferberatung, 27.01.2023
Halle (Saale): Anfang Mai 2020 – fünfeinhalb Monate nach dem rechtsterroristischen Anschlag – werden zwei 21- und 19-jährige Geflüchtete an einer Haltestelle rassistisch beleidigt und so massiv angegriffen, dass einer der beiden lebensgefährlich verletzt wird. Die Polizei ermittelte wegen versuchten Totschlags. Ende 2021 wird der jugendliche Haupttäter zu einer Haftstrafe verurteilt, die anderen beiden kommen Anfang 2023 mit Bewährungsstrafen davon. Für die Betroffenen wiegen nicht nur die Angriffsfolgen, sondern auch die zahlreichen Versäumnisse und Wahrnehmungsdefizite von Polizei und Justiz schwer.