08.04.2025 Burg (Jerichower Land) 

08.04.2025 Burg (Jerichower Land) 

Am Dienstagmorgen wird ein 62-jähriger Mann mit syrisch-kurdischer Herkunft auf dem Nachhauseweg völlig unvermittelt angegriffen. Er ist vom Bahnhof kommend schon kurz vor seinem Wohnhaus, als er einen Mann von der anderen Straßenseite bedrohlich auf sich zukommen sieht. Dieser droht, ihm alle Zähne im Mund auszuschlagen. Dann schlägt er dem unter Asthma leidenden Betroffenen mit voller Wucht so gegen die Brust, dass dieser beinahe zu Boden geht und kaum noch Luft bekommt. Ein Autofahrer, der die Situation offenbar bemerkt, greift nicht ein, sodass der Betroffene selbst über Notruf nach der Polizei fragt. Als eine halbe Stunde später immer noch niemand eingetroffen ist, geht er zunächst nach Hause, muss aber wegen anhaltender Schmerzen die Notaufnahme aufsuchen und ambulant behandelt werden. Sein Anruf ist später im System der Rettungsleitstelle nicht auffindbar, obwohl der Betroffene belegen kann, dass er stattgefunden hat.
Bereits 2016 war der 62-Jährige von demselben Täter am Bahnhof Burg körperlich angegriffen und rassistisch beleidigt worden. Daraufhin wurde dieser gerichtlich verurteilt. Und etwa vier Wochen vor dem aktuellen Angriff hatte der Täter den Betroffenen bereits im Supermarkt erneut Schläge angedroht. In beiden Fällen erstatte der Betroffene Anzeige.
Anlaufstelle Mitte, eigener Bericht  

Jahresbilanz der Mobilen Opferberatung 2024

Jahresbilanz der Mobilen Opferberatung 2024

Mobile Opferberatung, 03.04.2025
281 rechte, rassistische, antisemitische und queerfeindliche Angriffe mit 414 direkt Betroffe-nen hat die Mobile Opferberatung für das Jahr 2024 in Sachsen-Anhalt dokumentiert. Damit gab es im vergangenen Jahr statistisch gesehen fast an jedem Tag einen rechten Angriff – und einen Anstieg zum Vorjahr um 18 Prozent (2023: 239 Angriffe, 345 Betroffene). Seit Beginn des unabhängigen Monitorings vor 22 Jahren hat die Mobile Opferberatung nur im Jahr 2016 noch mehr einschlägige Gewalttaten erfasst (290).

28.03.2025 Wernigerode

28.03.2025 Wernigerode

Am Freitagabend findet im Lustgarten in Wernigerode eine Abifeier statt. Ungefähr 50 Personen stehen in Grüppchen und feiern, als fünf schwarz gekleidete Männer auf eine Gruppe Jugendlicher zukommen und sie homofeindlich sowie mit „Scheiß Zecken” beschimpfen. Als ein 22-Jähriger intervenieren will, wird ihm unvermittelt ins Gesicht geschlagen. Am Boden liegend treten mehrere Täter auf ihn ein. Nun kommt ein 21-Jähriger hinzu, um dem Betroffenen zu helfen und einen Rettungswagen zu rufen. Der 21-Jährige entfernt sich anschließend von der Gruppe, um sich zum vereinbarten Treffpunkt mit dem Rettungsdienst zu begeben. Als er dort wartet, kommt die Angreifergruppe auf ihn zu. Sie wiederholen die Beleidigungen und schlagen nun auch auf den 21-jährigen ein. Fünf bis sechs Faustschläge treffen ihn im Gesicht. Als Sirenen zu hören sind, flüchten die Angreifer.
Mitte, eigener Bericht 

24.03.2025 Halle (Saale) 

24.03.2025 Halle (Saale) 

Nach Verlassen eines Supermarktes wird ein Schwarzer Polizist in Zivil im Stadtteil Trotha aus einer Gruppe Unbekannter heraus attackiert. Er war gerade mit seiner Partnerin einkaufen, als sich dem Pärchen gegen 14:15 Uhr auf dem Parkplatz plötzlich vier Unbekannte entgegenstellen und sie rassistisch beschimpfen. Dann zeigt einer der Unbekannten den „Hitlergruß“ und prügelt mit einem Schlagstock auf den Betroffenen ein. Dieser wird zum Glück nur leicht verletzt, er muss ambulant im Krankenhaus behandelt werden. Die herbeigerufene Polizei kann die Täter in einer nahegelegenen Wohnung auffinden und den Schlagstock sicherstellen. Der 23-jährige Haupttäter wird vorläufig festgenommen und in der Folge Haftbefehl erlassen. Gegen einen weiteren, 33-jährigen Beschuldigten liegt bereits ein Haftbefehl vor. Nach Zahlung der Geldstrafe wird dieser aufgehoben und der Beschuldigte wieder entlassen.  
Polizeirevier Halle/ Mitteldeutsche Zeitung, 25. & 26.03.25/ Amtsgericht Halle (Saale), 26.03.25    

24.03.2025 Halle (Saale) 

24.03.2025 Halle (Saale) 

Am Montagnachmittag gegen 13:45 Uhr wird ein Mann im Bereich „Am Taubenbrunnen“ rassistisch beleidigt und angegriffen. Ein Unbekannter bedroht ihn zunächst mit einem Messer und sprüht ihm anschließend Reizgas ins Gesicht. Der Betroffene erleidet dadurch Verletzungen. Die Polizei ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung und konnte den Tatverdächtigen nach einer Öffentlichkeitsfahndung identifizieren. 
Polizeirevier Halle 26.06.25