30.04.2025 | Chronik 2025
Am späten Abend wird eine 27-Jährige in der Innenstadt beleidigt und angegriffen. Sie wartet gerade vor einer Bankfiliale auf ihre Begleiter*innen, als sie aus einer Gruppe von etwa zehn, schwarz gekleideten Personen unvermittelt misogyn und als politische Gegnerin beleidigt wird. Als sie den Unbekannten direkt anspricht, was er damit meint, wiederholt er die Beleidigung und sprüht ihr aus kurzer Distanz Pfefferspray ins Gesicht. Danach flüchtet die Gruppe und teilt sich dabei auf. Die Betroffene und ein Freund versuchen den Angreifer noch zu verfolgen, müssen aber wegen starker Schmerzen anhalten. Durch ihre Hinweise gelingt es der alarmierten Polizei wenig später, in der Nähe eine Personengruppe festzustellen. Bei dem 23-jährigen Tatverdächtigen finden sie ein Tierabwehrspray und einem Schlagring. Gegen ihn wird wegen Beleidigung und gefährlicher Körperverletzung ermittelt. Die Betroffene muss aufgrund ihrer Verletzungen mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht und behandelt werden.
Anlaufstelle Süd, eigener Bericht/ Polizeiinspektion Halle, 01.05.25
24.04.2025 | Chronik 2025
Am Donnerstagmorgen gegen 5 Uhr schließt ein 28-jähriger Auszubildender die Lokalität, in der er arbeitet. Als er an einer Kneipe vorbeiläuft, begegnet er einem Bekannten und bleibt stehen, um ihn zu grüßen. Dieser ist in Begleitung einer Frau, die der 28-Jährige nicht kennt. Sie fragt ihn, was er „für ein Landsmann” sei. Mit seiner Antwort, dass er Deutscher sei, gibt sich die Unbekannte nicht zufrieden, sondern fragt in provokantem Ton weiter nach seiner Herkunft. Als er schließlich genervt „Marokko“ antwortet und gehen möchte, schlägt sie ihm unvermittelt eine Bierflasche ins Gesicht. Ein Barkeeper greift ein und unterstützt ihn. Der 28-Jährige verlässt die Situation er erleidet Kieferschmerzen. Am nächsten Tag erstattet er eine Anzeige.
Anlaufstelle Mitte, eigener Bericht
23.04.2025 | Chronik 2025
Am Mittwochabend greifen augenscheinliche AfD-Anhänger nach Abschluss ihrer Kundgebung auf dem Marktplatz politische Gegner*innen an. So wird ein 52-Jähriger, der mit weiteren Gegendemonstrant*innen auf dem Weg Richtung Bahnhof Elbtor ist, von einem Unbekannten so mit der Faust ins Gesicht geschlagen, dass seine Brille kaputt geht. Der Betroffene wird am Auge verletzt und muss vor Ort medizinisch versorgt werden. Eine weitere Gegendemonstrantin wird durch den Park am Kurfürstenring gejagt. Es werden Anzeigen erstattet, Zeug*innen stellen Bildmaterial zur Verfügung. Die Polizei ermittelt wegen Körperverletzung.
Mitteldeutsche Zeitung, 25.04.25
19.04.2025 | Chronik 2025
In der Nacht zum Samstag wird ein 44-jähriger Familienvater mit syrischer Herkunft vor seinem Wohnhaus rassistisch beleidigt und geschlagen. Gegen 1 Uhr sitzt er gemeinsam mit seiner Frau im Wohnzimmer, als sie draußen laute Geräusche hören. Vom Balkon aus sieht er zwei Männer auf der Straße, die aggressiv herumschreien. Er bittet sie, leise zu sein, da seine Kinder schliefen. Kurz darauf hört es sich so an, als würden Gegenstände zerstört. Auch mehrere Nachbar*innen fordern die Männer auf, damit aufzuhören. Als sich die beiden dem Auto des 44-Jährigen nähern, geht dieser runter und fragt, was sie dort machen. Als einer der Unbekannten daraufhin in seine Richtung schlägt, entfernt sich der Betroffene. Er wird aber von dem Mann verfolgt, rassistisch beschimpft und mit der Faust ins Gesicht geschlagen. Der Betroffene flüchtet erneut und sieht dabei noch, dass einer der Männer plötzlich ein Messer in der Hand hält. Er ruft um Hilfe. Die u.a. von seiner Frau alarmierte Polizei trifft nach einigen Minuten ein, die Täter sind jedoch bereits geflüchtet. Der Betroffene muss mit einer stark blutenden Wunde unterhalb der Augenbraue im Krankenhaus genäht werden. Die Polizei ermittelt.
Anlaufstelle Mitte, eigener Bericht
08.04.2025 | Chronik 2025
Am Dienstagmorgen wird ein 62-jähriger Mann mit syrisch-kurdischer Herkunft auf dem Nachhauseweg völlig unvermittelt angegriffen. Er ist vom Bahnhof kommend schon kurz vor seinem Wohnhaus, als er einen Mann von der anderen Straßenseite bedrohlich auf sich zukommen sieht. Dieser droht, ihm alle Zähne im Mund auszuschlagen. Dann schlägt er dem unter Asthma leidenden Betroffenen mit voller Wucht so gegen die Brust, dass dieser beinahe zu Boden geht und kaum noch Luft bekommt. Ein Autofahrer, der die Situation offenbar bemerkt, greift nicht ein, sodass der Betroffene selbst über Notruf nach der Polizei fragt. Als eine halbe Stunde später immer noch niemand eingetroffen ist, geht er zunächst nach Hause, muss aber wegen anhaltender Schmerzen die Notaufnahme aufsuchen und ambulant behandelt werden. Sein Anruf ist später im System der Rettungsleitstelle nicht auffindbar, obwohl der Betroffene belegen kann, dass er stattgefunden hat.
Bereits 2016 war der 62-Jährige von demselben Täter am Bahnhof Burg körperlich angegriffen und rassistisch beleidigt worden. Daraufhin wurde dieser gerichtlich verurteilt. Und etwa vier Wochen vor dem aktuellen Angriff hatte der Täter den Betroffenen bereits im Supermarkt erneut Schläge angedroht. In beiden Fällen erstatte der Betroffene Anzeige.
Anlaufstelle Mitte, eigener Bericht