19.06.2024 | Chronik 2024
Am Mittwochnachmittag werden zwei jugendliche PoC in der Nähe eines Jugendclubs rassistisch beleidigt und massiv attackiert. Die 14-Jährigen spielen gerade Fußball, als ein stadtbekannter gleichaltriger Rechter sie rassistisch beleidigt. Dann schlägt er mit einer Bierflasche auf sie ein: erst gegen den Hals des einen und dann so massiv auf den Kopf des anderen Betroffenen, dass die Flasche zu Bruch geht. Beide Betroffenen müssen infolge des Angriffs zwei Tage stationär im Krankenhaus behandelt werden.
Anlaufstelle Mitte, eigener Bericht
15.06.2024 | Chronik 2024
Zwei Fahrradfahrer werden am Samstagabend, gegen 22:45 Uhr auf dem Heimweg vom Hufeisensee im Stadtviertel Freiimfelde plötzlich von drei Unbekannten mehrfach u.a. queerfeindlich beleidigt. Schließlich wird einer von ihnen mit einer unbekannten Flüssigkeit bespritzt. Der 23-Jährige erleidet dadurch Hautreizungen.
Polizeiinspektion Halle (Saale), 16.06.24/ Landtag Sachsen-Anhalt Drs. 8/5243, 26.02.25
15.06.2024 | Chronik 2024
In der Nacht und am Morgen des ersten Christopher Street Days (CSD) Köthens werden mehrere gezielte Anschläge verübt: Gegen 4 Uhr versprühen Unbekannte Buttersäure auf dem Marktplatz sowie in der Bahnhofsunterführung, was zu länger anhaltenden Geruchsbelästigungen führt. Etwa 7:25 Uhr wird eine große Anzahl von Nägeln entdeckt, die Unbekannte ebenfalls auf dem Marktplatz ausgelegt hatten. Als am frühen Nachmittag etwa 400 Menschen unter dem Motto „Queer: Wir waren schon immer hier“ ausgehend vom Marktplatz durch die Stadt ziehen, sind sie entlang der Route mit queerfeindlichen Stickern und Plakaten konfrontiert. Zudem werden einzelne Teilnehmende queerfeindlich beleidigt. In mehreren Straßen der Stadt sind gesprühte Hakenkreuze und der Schriftzug „Kill all Gays“ zu finden. Gegen 17:15 Uhr wird schließlich ein 31-Jähriger homofeindlich beleidigt und gegen eine Wand gedrückt. Die Polizei ermittelt in den zwei erstgenannten Fällen jeweils wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung sowie im Hinblick auf den Angriff am späten Nachmittag wegen Körperverletzung. Die neonazistische Kleinpartei „Der III. Weg“ hatte im Vorfeld gegen den CSD in Köthen gehetzt und angekündigt, ihn nicht dulden zu wollen.
MDR Sachsen-Anhalt, 15.06.24/ Queer.de, 16.06.24/ Landtag Sachsen-Anhalt Drs. 8/5243, 26.02.25
13.06.2024 | Chronik 2024
Am Donnerstagabend wird ein 34-jähriger Iraker auf dem Kölner Platz vor dem Hauptbahnhof von zwei Unbekannten antisemitisch beschimpft. Schließlich wird er von beiden Männern ins Gesicht und ihm zudem das Handy aus der Hand geschlagen. Der Betroffene zieht ein Taschenmesser, setzt es aber nicht ein. Als Polizeibeamt*innen vor Ort eintreffen, händigt der Betroffene freiwillig das Messer aus. Bei der Durchsuchung eines 35-jährigen, deutschen Tatverdächtigen werden eine griffbereite Gasdruckpistole sowie ein nicht gekennzeichnetes Pfefferspray sichergestellt. Alle Beteiligten erleiden leichte Verletzungen. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen erhalten die Männer Platzverweise für den Bereich des Hauptbahnhofs. Es wird wegen Beleidigung, gemeinschaftlicher gefährlicher Körperverletzung und versuchter Sachbeschädigung ermittelt.
Bundespolizei Magdeburg, 14.06.24
13.06.2024 | Chronik 2024
Ein Barbier wird in den sozialen Medien aus offenkundig rassistischen Motiven teils massiv bedroht und in ein pädosexuelles Licht gerückt. Am Donnerstagmorgen ist er mit dem Auto auf dem Weg zur Arbeit. Als er ein Kind erblickt, das sich nicht traut, vor ihm die Straße zu überqueren, hält er mit dem Wagen an und ermutigt das Kind zum Gehen. Anschließend reicht der Mann dem Mädchen und einem anwesenden Jungen zwei Lollis aus dem Autofenster. Die Lollis hat er für seinen Barber-Shop kurz zuvor im Großhandel gekauft. Die mutmaßliche Mutter der Kinder erblickt die Situation und berichtet darüber auf Social Media. Kurz darauf wird der Mann mit seinem Auto an einer Tankstelle von Unbekannten fotografiert. In der Folge wird ein Foto von ihm auf Social Media mit bedrohlichen Beiträgen veröffentlicht. Einige dieser Accounts fallen mit extrem rechter Symbolik auf. Als er später von einem Kunden auf die Beiträge angesprochen wird, begibt er sich zur Polizei und kann den Sachverhalt aufklären.
Anlaufstelle Nord, eigener Bericht