28.10.2024 | Chronik 2024
Gegen 12 Uhr mittags wird ein Jugendlicher of Color auf dem Marktplatz mit einem Tritt attackiert. Weil er ausweichen kann, wird er nicht getroffen. Der etwa gleichaltrige Angreifer war in einer Dreiergruppe unterwegs und hatte kurz zuvor den „Hitlergruß gezeigt“. Eine Zeugin interveniert geistesgegenwärtig, stellt sich zwischen Betroffenen und Angreifer und versucht letzteren zu beschwichtigen. Daraufhin zeigt der Angreifer erneut den „Hitlergruß“, beleidigt den Jugendlichen rassistisch und versucht erneut erfolglos, ihn zu treten. Dabei äußert er „Auschwitz wartet schon auf dich!“ und „Du musst vergast werden!“. Dem Betroffenen gelingt es, sich zu entfernen. Die alarmierte Polizei kann das Trio, welches mit der Straßenbahn davongefahren war, eine Haltestelle weiter feststellen. Der polizeiliche Staatschutz ermittelt wegen Körperverletzung und dem Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen.
Anlaufstelle Süd, eigener Bericht
16.10.2024 | Chronik 2024
Am Mittwochnachmittag, gegen 15:30 Uhr, werden sechs Kinder im Alter zwischen 11 und 13 Jahren in einer Straßenbahn in der Lübecker Straße von einem unbekannten Mann rassistisch beleidigt und angegriffen. Ein 12-Jähriger wird von dem Täter mit der flachen Hand in den Nacken geschlagen. An der Haltestelle Kastanienstraße verlassen die Jugendlichen die Straßenbahn und informieren die Polizei. Der Angreifer fährt unterdessen mit der Straßenbahn weiter in Richtung Reform.
Polizeirevier Magdeburg, 17.10.24
13.10.2024 | Chronik 2024
In der S-Bahn-Linie S2 von Leipzig nach Bitterfeld und später am Bahnsteig in Bitterfeld werden zwei Mädchen von einem Paar beleidigt und massiv angegriffen. So drängt sich das Paar in Leipzig gewaltsam in den Zug und schubst dabei die im Türbereich stehenden Mädchen. Als eines von ihnen verbal darauf reagiert, beleidigt sie der unbekannte Mann und droht, ihr, sie ins Gesicht zu schlagen. Dann werden beide von ihm als „hässliche Hippie-Fressen“ beschimpft. Beim Ausstieg in Bitterfeld spuckt der Mann im Vorbeigehen in Richtung eines der noch sitzenden Mädchen. Ein Fahrgast interveniert verbal. Kurz darauf schlägt jedoch die Frau einem der Mädchen unvermittelt ins Gesicht. Da die Gefahr nicht gebannt scheint, versuchen mehrere Fahrgäste, das Paar von den Mädchen zu trennen, die dadurch aussteigen können. Allerdings folgt ihnen das Paar auf den Bahnsteig und attackiert die Betroffenen erneut: Eines der Mädchen wird von der Frau an den Hals gegriffen, an den Haaren gezogen und versucht zu schlagen. Der Mann beleidigt weiter und droht, das Mädchen ebenfalls zu schlagen, falls es „nicht still“ sei. Umstehende fordern schließlich einen Mann in Bundeswehruniform auf einzugreifen, der daraufhin dazwischen geht. Daraufhin flüchtet das Paar. Eins der Mädchen erstattet Anzeige.
Chronik.LE, 09.11.24
15.09.2024 | Chronik 2024
Am Sonntagabend ist eine 23-jährige Punkerin zu Fuß im Bereich der Innenstadt unterwegs, als sie ein schwarzes Auto bemerkt, das im Schritttempo neben ihr fährt. Im PKW sitzen zwei junge Männer. Von diesen wird die Frau verbal angefeindet. Hierbei spielen die Täter auf diverse Themen der extremen Rechten an und drohen der Punkerin Gewalt an. Als sie sich davon unbeeindruckt zeigt, fährt das Auto weiter. Einige Minuten später wird die Punkerin erneut von den Männern im Auto aufgesucht, die dieses Mal mit lauter Rechtsrockmusik vorfahren. Sie halten den PKW neben der Frau, öffnen die Autotür, zeigen ein Springmesser und drohen: „Du stirbst.“ Dann fahren sie mit dem PKW davon.
Anlaufstelle Nord, eigener Bericht
14.09.2024 | Chronik 2024
Nach Beendigung des Christopher Street Day werden am Samstagabend drei augenscheinliche Teilnehmer*innen auf ihrer Rückfahrt aus einer Gruppe von jungen Neonazis heraus massiv angepöbelt und bedroht. Bereits am Bahnsteig des Hauptbahnhofs spielen die Unbekannten laut z.T. indizierten Rechtsrock, zeigen den Hitlergruß und rufen „Kommt raus, wir machen Euch fertig!“. Gegen 20:20 Uhr steigen die sechs Neonazis, maskiert mit Sturmhauben in den Farben der Reichskriegsflagge, in die S-Bahn ein. Drei augenscheinliche Teilnehmer*innen des CSD werden mit Sprüchen wie „Wir zeigen euch, was passiert, wenn ihr die falsche Partei wählt!“ eingeschüchtert und schließlich massiv verbal mit dem Tode bedroht. Niemand der anderen Fahrgäste traut sich, gegen die aggressive Gruppe einzuschreiten. Ein Mitarbeiter der Deutschen Bahn signalisiert den Betroffenen, dass er die Bundespolizei alarmiert. Daraufhin verlassen die Neonazis an der nächsten Station die S-Bahn. Bereits im Vorfeld des CSD hatten verschiedene Neonazigruppen dagegen mobilisiert und u.a. Teilnehmende auf der Abschlusskundgebung bedroht und auch hier schon Sieg Heil gerufen.
Anlaufstelle Süd, eigener Bericht