15.09.2024 Salzwedel

15.09.2024 Salzwedel

Am Sonntagabend ist eine 23-jährige Punkerin zu Fuß im Bereich der Innenstadt unterwegs, als sie ein schwarzes Auto bemerkt, das im Schritttempo neben ihr fährt. Im PKW sitzen zwei junge Männer. Von diesen wird die Frau verbal angefeindet. Hierbei spielen die Täter auf diverse Themen der extremen Rechten an und drohen der Punkerin Gewalt an. Als sie sich davon unbeeindruckt zeigt, fährt das Auto weiter. Einige Minuten später wird die Punkerin erneut von den Männern im Auto aufgesucht, die dieses Mal mit lauter Rechtsrockmusik vorfahren. Sie halten den PKW neben der Frau, öffnen die Autotür, zeigen ein Springmesser und drohen: „Du stirbst.“ Dann fahren sie mit dem PKW davon.

Anlaufstelle Nord, eigener Bericht 

14.09.2024 Halle (Saale) 

14.09.2024 Halle (Saale) 

Nach Beendigung des Christopher Street Day werden am Samstagabend drei augenscheinliche Teilnehmer*innen auf ihrer Rückfahrt aus einer Gruppe von jungen Neonazis heraus massiv angepöbelt und bedroht. Bereits am Bahnsteig des Hauptbahnhofs spielen die Unbekannten laut z.T. indizierten Rechtsrock, zeigen den Hitlergruß und rufen „Kommt raus, wir machen Euch fertig!“. Gegen 20:20 Uhr steigen die sechs Neonazis, maskiert mit Sturmhauben in den Farben der Reichskriegsflagge, in die S-Bahn ein. Drei augenscheinliche Teilnehmer*innen des CSD werden mit Sprüchen wie „Wir zeigen euch, was passiert, wenn ihr die falsche Partei wählt!“ eingeschüchtert und schließlich massiv verbal mit dem Tode bedroht. Niemand der anderen Fahrgäste traut sich, gegen die aggressive Gruppe einzuschreiten. Ein Mitarbeiter der Deutschen Bahn signalisiert den Betroffenen, dass er die Bundespolizei alarmiert. Daraufhin verlassen die Neonazis an der nächsten Station die S-Bahn. Bereits im Vorfeld des CSD hatten verschiedene Neonazigruppen dagegen mobilisiert und u.a. Teilnehmende auf der Abschlusskundgebung bedroht und auch hier schon Sieg Heil gerufen. 

Anlaufstelle Süd, eigener Bericht   

18.09.2024 Quedlinburg 

18.09.2024 Quedlinburg 

Am Mittwoch ist ein junger Mann in Quedlinburg in der Nähe des Jugendclubs dabei, Nazisticker zu entfernen. Plötzlich hält ein Auto an, aus dem Mitarbeitende einer lokalen, einschlägig bekannten Security-Firma aussteigen. Zwei dunkel gekleidete Personen kommen auf den jungen Mann zu, dieser flüchtet auf das Gelände des Jugendclubs. Bei dem Versuch, das Gelände über einen Zaun zu verlassen, wird der Betroffene am Bein gezogen und stürzt daraufhin über den Zaun. Er erleidet dabei Verletzungen an der Hand und weitere Schürfwunden am Kopf, an den Armen und Beinen. Seine Nase wird durch den Sturz gebrochen. Er flüchtet, wird aber nach ca. 20 Metern eingeholt und zu Boden gedrückt, wobei ihm 15 Minuten lang ein Knie in den Nacken gedrückt wird. Außerdem wird ein Schmerzgriff an den Daumen angewendet. Die Angreifer rufen selbst die Polizei, leisten jedoch keine Erste Hilfe. Erst durch den von der Polizei gerufenen Rettungsdienst wird der junge Mann versorgt, er verbringt die Nacht im Krankenhaus.   

Anlaufstelle Mitte, eigener Bericht; TAZ-Artikel vom 20.04.2025   

07.09.2024 Halle (Saale)

07.09.2024 Halle (Saale)

Am Samstagabend beobachten Passant*innen am Hans-Dietrich-Genscher-Platz vor dem Hauptbahnhof eine Frau, die eine Reichskriegsflagge über ihren Schultern trägt. Als sie die Frau darauf aufmerksam machen, werden sie rassistisch beleidigt. Ein Passant wird von ihrem Begleiter geschlagen. Die Polizei ermittelt gegen die beiden 22-Jährigen wegen der Verwendung verfassungswidriger Symbole, Beleidigung, Körperverletzung und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte.

Du bist Halle, 08.09.24  

05.09.2024 Halle (Saale) 

05.09.2024 Halle (Saale) 

Gegen 2 Uhr Donnerstag nachts werden mehrere Alternative, die am August-Bebel-Platz sitzen, plötzlich von zwei Unbekannten homofeindlich beleidigt. Als drei der Betroffenen nach Hause gehen wollen, werden sie von den beiden über eine längere Strecke verfolgt, eingeholt und angegriffen. Unter erneuten homofeindlichen Beleidigungen und Bedrohungen wird ein Alternativer von einem der Unbekannten mit der Faust ins Gesicht, dann ein Punk von ihm aufs Auge geschlagen. Als es zwei der Betroffenen gelingt, den Angreifer zu Boden zu bringen, bedroht der andere die Alternativen mit einer abgebrochenen Bierflasche. Als einer der Betroffenen die Polizei alarmiert, flüchten die Täter. Bereits in den Wochen davor hatten rechte Fußballhools und weitere Rechte immer wieder jugendliche Antifas und Alternative am August-Bebel-Platz beleidigt und bedroht.  

Anlaufstelle Süd, eigener Bericht