Miteinander – Netzwerk für Demokratie und Weltoffenheit in Sachsen-Anhalt e.V. sucht für die „Mobile Opferberatung“ sowie ihr Projekt „Standing together. Traumasensible Begleitung und Communityarbeit“ zum 01.02.2026 zwei Mitarbeiter*innen (jeweils 30 Stunden/ Woche) an den Standorten in Halle (Saale) und Magdeburg

Die Vergütung erfolgt in Anlehnung an TV-L EG 10 (inkl. Jahressonderzahlung). Die Stelle ist zunächst bis zum 31.12.2026 befristet. Eine Weiterbeschäftigung über den 31.12.2026 hinaus wird angestrebt.

Als spezifische Fachberatungstelle berät und unterstützt die „Mobile Opferberatung“ seit 2001 Betroffene rechter, rassistischer, antisemitischer, queerfeindlicher und sozialdarwinistischer Gewalt in Sachsen-Anhalt, ihre Angehörigen, Freund*innen und Zeug*innen. Das Beratungs- und Unterstützungsangebot verfolgt einen parteilichen, niedrigschwelligen und ganzheitlichen Ansatz. Im Mittelpunkt stehen die Bedürfnisse und Perspektiven der Ratsuchenden. Ziel ist, dass Betroffene rechtsmotivierter Gewalt praktische Solidarität erfahren sowie bei der Durchsetzung ihrer Rechte und in ihrem Handeln gestärkt werden.

2022 konnte eine Stelle zur Unterstützung der Selbstorganisation von Betroffenen und Überlebenden des antisemitischen, rassistischen und misogynen Anschlags an Jom Kippur 5780, dem 9. Oktober 2019 in Halle (Saale) und Wiedersdorf geschaffen werden. Mit dem 2026 beginnenden Projekt „Standing together“, gefördert durch die Deutsche Postcode Lotterie, wollen wir die traumasensible Community- und Empowermentarbeit von und mit Überlebenden des Anschlags sowie mit weiteren Betroffenen rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt in Sachsen-Anhalt und darüber hinaus stärken.


Was Ihre Aufgaben sind:

Stelle als Berater*in mit Anteil Unterstützung von Selbstorganisation (Halle/Saale)

  • aufsuchende Beratung und Unterstützung nach rechtsmotivierten Angriffen, u.a.:
    • psychosoziale Beratung und Krisenintervention,
    • Begleitung zu Polizei, bei Gerichtsverfahren und weiteren Behörden,
    • Unterstützung bei der Beantragung von (Entschädigungs-)Leistungen,
    • Verweisberatung zu therapeutischen und anderen Fach- und Beratungsstellen,
    • lokale Intervention,
  • Unterstützung der „Soligruppe 9. Oktober“ sowie des „TEKİEZ – Raum des Erinnerns und der Solidarität“ sowie des Engagements einzelner Überlebender und Betroffener des Anschlags in enger Zusammenarbeit mit der „Standing together“-Stelle, u.a.:
    • Organisation von und Begleitung zu Gedenkveranstaltungen, Fachgesprächen oder Netzwerktreffen (auch bundesweit),
    • Koordinierung von Anfragen an Überlebende und Unterstützung bei der Umsetzung,
    • Öffentlichkeitarbeit.

Stelle als Bildungsreferent*in im Projekt „Standing together“ (Magdeburg)

  • Ermöglichung von Self-Empowerment von Betroffenen rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt in Sachsen-Anhalt in enger Zusammenarbeit mit der Stelle in Halle (Saale), u.a.:
    • Organisation von Empowerment-Workshops,
    • Unterstützung bei der Umsetzung eigener Projektvorhaben von Betroffenen und traumasensible Begleitung,
  • Unterstützung der Vernetzung von Überlebenden und Betroffenen des Anschlags von Halle (Saale) und Wiedersdorf mit anderen Betroffenen vorurteilsmotivierter Gewalt in Sachsen-Anhalt, u.a.:
    • Entwicklung und Umsetzung von Austauschformaten,
    • konzeptionelle Weiterentwicklung und Stärkung der bisherigen Vernetzungs- und Empowermentarbeit,
  • Bildungs- und Öffentlichkeitarbeit.

Was Sie mitbringen:

  • (Fach-)Hochschulabschluss oder vergleichbare Qualifikation im Bereich der Sozialen Arbeit, Psychologie oder Sozialwissenschaften bzw. einem verwandten Bereich,
  • fundierte Kenntnisse zu Antisemitismus, Rassismus, Rechtsterrorismus und weiteren Dimensionen rechter Gewalt bzw. Bereitschaft, sich in weitere Felder einzuarbeiten,
  • Erfahrungen in der Beratungsarbeit mit vulnerablen Gruppen; idealerweise Opferberatung, Traumafachberatung und/oder Systemischen Beratung (Berater*in-Stelle),
  • Erfahrungen in der Bildungs- und Empowermentarbeit mit einem rassismus- und antisemitismuskritischen Ansatz; idealerweise Kenntnisse zu Community-Strukturen und Selbstorganisationen von (potenziell) Betroffenen rechtsmotivierter Gewalt in Sachsen-Anhalt (Bildungsreferent*in-Stelle),
  • Team- und Konfliktfähigkeit sowie eine selbständige und strukturierte Arbeitsweise,
  • Selbstreflexions- und Selbstfürsorgekompetenz,
  • Bereitschaft zu aufsuchender Arbeit in Sachsen-Anhalt, bundesweiten Dienstreisen und Abendtermine,
  • gute mündliche und schriftliche Kenntnisse der deutschen und englischen Sprache; vorteilhaft: weitere Sprachen wie z.B. Arabisch.

Was wir bieten:

  • eine gesellschaftspolitisch verantwortungsvolle und vielseitige Tätigkeit,
  • eine Einbindung in ein motiviertes und erfahrenes Gesamtteam,
  • Supervision und Weiterbildungsmöglichkeiten,
  • eine flexible Arbeitszeitgestaltung und Möglichkeit zum Homeoffice,
  • Diensthandy und -laptop, digitales Arbeiten mit u.a. Office 365,
  • 30 Urlaubstage pro Kalenderjahr und Feiertagsregelungen für Angehörige einer Religionsgemeinschaft.

Marginalisierte Perspektiven und eigene Diskriminierungserfahrungen stellen eine Ressource für die Arbeit dar. Wir freuen uns daher besonders über Bewerbungen von Jüdinnen_Juden, People of Color, Menschen mit Flucht- und Migrationsgeschichte, Schwarzen Menschen, Rom*nja und Sinte*zza, Muslim*innen, Menschen aus der queeren Community und/ oder mit Behinderungen/ Beeinträchtigungen.

Wir arbeiten daran, eine barrierearme und eine diskriminierungssensible Arbeitsumgebung zu gewährleisten und entwickeln uns hier als Projekt und Organisation ständig weiter. Die derzeitigen Büros sind nicht vollständig barrierefrei erreichbar. Bitte kontaktieren Sie uns für genauere Informationen zu Barrieren am Arbeitsort oder zur barrierefreien Arbeitsplatzgestaltung.

Bitte senden Sie Ihre aussagekräftige Bewerbung (Motivationsschreiben, Lebenslauf, ggf. Arbeitszeugnisse) bis zum 7. Januar 2026 per E-Mail als PDF-Dokument an: bewerbung@miteinander-ev.de.

Der Verein Miteinander – Netzwerk für Demokratie und Weltoffenheit in Sachsen-Anhalt e.V. ist seit 1999 als freier Träger der politischen Bildungsarbeit sowie der Beratung und Vernetzung von zivilgesellschaftlichen Initiativen gegen Rechtsextremismus und für Demokratie in Sachsen-Anhalt tätig. Nähere Informationen zur Opferberatung und dem Trägerverein finden Sie unter www.mobileopferberatung.de und www.miteinander-ev.de.