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10-Jahre-MOB

Statements zur Arbeit der MOB

... von Klient_innen:
Ehemalige Bewohner_innen des geräumten soziokulturellen Zentrums A.L.G.E. e.V. (Landkreis Börde)
An die hilfsbereiten Mitarbeiter_innen der Mobilen Opferberatung: Ihr seid immer sehr schnell für uns da, wenn es in Oschersleben rassistische und rechte Angriffe gibt - und davon gab es in den letzten Jahre ziemlich viele. Selbst als wir unser Hausprojekt Alge verlassen mussten, standet Ihr uns bei. Dafür herzlichen Dank von allen Oscherslebenern und Leuten der näheren Umgebung. Macht weiter so!
Julde Barrie, Betroffener rassistischer Gewalt (Altmarkkreis Salzwedel)
Alleine wäre es mir nie gelungen die Täter anzuzeigen, obwohl ich schon mehrfach angegriffen wurde. Mir ist aber wichtig, dass die Öffentlichkeit von diesen Angriffen erfährt. Und sollte meinem Sohn jemals etwas passieren weiß ich, wer uns dann helfen kann. Das gibt mir ein besseres Gefühl.
Aliou D., ehemaliger Bewohner des Flüchtlingsheims in Burg (Landkreis Jerichower Land)
Die Mobile Opferberatung hat mir persönlich nicht nur praktisch sehr geholfen, sondern vor allem Hoffnung für die Zukunft gegeben. Ich habe durch die Opferberatung Vertrauen in die Menschen zurückgewinnen können.
Awa Diallo, ehemalige Bewohnerin der Sammelunterkunft Harbke (Landkreis Börde)
Wir sind hier Flüchtlinge - Ihr seid Deutsche. Ihr kennt unsere Rechte, informiert uns darüber und helft uns, sie durchzusetzen. Zum Beispiel, als ihr nach den rassistischen Angriffen zu uns ins Heim gekommen seid und uns dabei geholfen habt, dort wegzukommen und in Wohnungen leben zu können.
Norbert G., ehemaliger Klient (Burgenlandkreis)
Die Solidarität, die ich durch die Mobile Opferberatung verspürte und die Beratung bei den weiteren juristischen Schritten, die ich ging, war mir eine große Hilfe und sehr wichtig, um die psychischen Folgen des Angriffs verarbeiten zu können. Dankeschön!
Tobias H., Azubi (Salzlandkreis)
Ich bin schon mehrmals Opfer von rechter Gewalt geworden und immer hat mich die Mobile Opferberatung sehr schnell und positiv unterstützt. Beispielsweise wurde ich 2008 von mehreren Nazis angegriffen und verletzt. Die Mob hat sich auch dann weiter eingesetzt, als keine Täter ermittelt werden konnten. Wir haben zusammen einen Antrag auf Billigkeitsentschädigung gestellt, der dann positiv bearbeitet wurde.
José Luis und Monika, Student_innen der Otto-von-Guericke-Universität, Magdeburg
Sachsen-Anhalt ist leider ein Bundesland mit einer hohen Zahl an rechtsextremen Gewalttaten. Deswegen ist es für Betroffene dieser Angriffe sehr wichtig, spezifische Hilfe von einer Organisation wie der Mobilen Opferberatung zu bekommen. Ihre Beraterinnen haben uns geholfen, so dass wir nicht alleine mit den Konsequenzen des rassistischen Angriffs konfrontiert waren. Wir fühlen uns mit voller Kraft unterstützt.
Peter Lehmann, Provinzialpfarrer i.R., Sprecher des Bürger-Bündnisses Wernigerode für Weltoffenheit und Demokratie 2001-2011, Mitglied des Kreistages Harz
Jahrelang war ich Zielscheibe der NPD. Die Unterstützung der Mobilen Opferberatung hat mir geholfen, nicht klein beizugeben, sondern aufrecht weiter öffentlich gegen Rechtsextremismus einzutreten. Besonders hilfreich fand ich die persönlichen Nachfragen und Ratschläge sowie die Begleitung bei wichtigen Terminen. Das stärkt. Die Mobile Opferberatung hat nicht nur eine Berechtigung, sie ist notwendig.
Tsipi Lev, Designerin und Mutter eines Betroffenen (Burgenlandkreis)
Die Mobile Opferberatung war für mich wie ein Licht in der Dunkelheit.
Thomas M., ehemaliger Klient (Burgenlandkreis)
Ich kann aus Erfahrung sagen, dass es oft sehr schwer ist, als Opfer rechter Gewalt den Überblick zu behalten. Auch fehlt einem oft der Mut rechtliche Schritte einzuleiten, die dazu führen könnten, dass Täter_innen gerechte Strafen erhalten. Die Unterstützung der Mobilen Opferberatung ist sehr wichtig, damit die Opfer die Möglichkeit haben, von ihren Rechten Gebrauch zu machen und Straftaten nicht unbeantwortet zu lassen.
Sam (21), wurde aufgrund seines antifaschistischen Engagements über mehrere Jahre lang von Neonazis angegriffen und terrorisiert (Landkreis Stendal)
Für mich war es sehr wichtig, dass ich Ansprechpartner_innen hatte, die einen Überblick über alle juristischen und bürokratischen Vorgänge hatten und trotzdem den Blick auf meinen psychischen Zustand gerichtet haben. Sie haben Erfahrung und wissen auch, wie man die Rechte der Betroffenen schützen kann. Durch diesen Rückhalt hatte ich das Gefühl, viel einfacher wieder auf die Beine zu kommen.
...von Kooperationspartner_innen:
Ivy Bieber, Jugendbildung/Leitung ZORa e.V., Halberstadt (Landkreis Harz)
Es gibt viele Organisationen, die Hilfe präventiv und nachbereitend anbieten. Die MOB aber ist gerade auch dann da, wenn es konkret wird. Und das schnell, persönlich und kompetent. Nichts könnte den Betroffenen und ihrem Umfeld besser helfen.
Tatjana Goebel (geb. Gütler), Sozialarbeiterin und ehemalige Integrationslotsin in Burg (Landkreis Börde)
Während meiner Tätigkeit als Integrationslotsin habe ich von der engen Zusammenarbeit mit der Mobilen Opferberatung sehr profitiert. Ob bei fachlicher Beratung und kollegialem Austausch, Bildungs- und Informationsveranstaltungen oder der Begleitung einiger Klient_innen: ich konnte immer auf die Unterstützung der Kolleg_innen zählen.
Denis H., ehemaliger Leiter eines Kinder- und Jugendhauses in Magdeburg
Opferschutz heißt auch den Hintergrund des Angriffs wahrzunehmen und die Wahrnehmung der Betroffenen anzuerkennen. Ähnlich wie in vielen Missbrauchsfällen haben die Betroffenen rechter Angriffe häufig einen längeren Weg der Erniedrigung hinter sich. Die Mobile Opferberatung ist eine der wenigen Institutionen, die sich diesem Thema explizit stellen. Umso wertvoller ist ihre Arbeit: für jedes einzelne Opfer und für die Gesellschaft generell.
Rechtsanwalt Martin Heiming, Vorsitzender des RaV
Von rassistischer, rechts- und antisemitisch motivierten Gewalttaten Betroffene vor Gericht und im gesellschaftlichen Diskurs zu schützen und ihre Rechte zu stärken, ist ein zentrales Anliegen des Republikanischen Anwältinnen- und Anwältevereins. Die Unterstützung der Betroffenen durch die Mobile Opferberatung ist dabei aus unserer Erfahrung unverzichtbar - denn allzu oft gibt es in Sachsen-Anhalt sonst niemanden, der ihnen zur Seite steht.
Enrico Kabisch, Simon Rau-Zentrum e.V., Weißenfels (Burgenlandkreis)
Von Behörden häufig nicht ernst genommen, benötigen Opfer nach rechten Angriffen direkte Unterstützung, da sie und ihr soziales Umfeld mit der Situation oft überfordert sind. Die Professionalität der Mobilen Opferberatung ist bemerkenswert. Mit Einfühlungsvermögen und Entschlossenheit verfolgen die Berater_innen die Interessen ihrer Klient_innen. Das Simon Rau-Zentrum dankt der Mobilen Opferberatung für 10 Jahre hervorragende Arbeit.
Christiane Kellner, Superintendentin im Kirchenkreis Merseburg
Die Mobile Opferberatung übernimmt die wertvolle Aufgabe, die Betroffenen so zu begleiten, dass sie wieder sprachfähig werden und für sich selber einstehen können.
Dr. Christoph Kunz, Vorstandsvorsitzender des Flüchtlingsrat Sachsen-Anhalt e.V.
Die Mobile Opferberatung ist für uns seit ihrem Bestehen ein unverzichtbarer Partner im Einsatz für die Verbesserung der Rechte von Flüchtlingen und gegen Rassismus. Wir wünschen dem Projekt, dass seine Stimme auch in Zukunft von vielen Menschen gehört wird.
Andreas N., Selbstständiger aus Berlin und Unterstützer der Mobilen Opferberatung
Weil ich an ein unteilbares Menschenrecht glaube, habe ich mit meiner Familie einen Betroffenen rassistischer Gewalt begleitet und unterstützt. Während dieser Zeit wurde aus "dem Opfer" ein Mensch mit Träumen und Plänen, mit Sorgen und kleinen Macken und Fehlern wie jeder Mensch. Wir haben viel von ihm gelernt, viel mit ihm gelacht. Das hat uns bereichert. Ich möchte darauf nicht verzichten. Wir sind Freunde geworden.
Doro Nitsche für die Initiative alternatives Merseburg (Saalekreis)
Gerade in Kleinstädten wie Merseburg ist es schwer, sich Gehör zu verschaffen und Leute auf das eigentlich offensichtliche Problem rechter Gewalt aufmerksam zu machen, um dem effektiv etwas entgegenzusetzen. Dabei war und ist die tatkräftige Unterstützung durch Tipps, hilfreiche Kontakte und ständige Motivation von der Mobilen Opferberatung eine wichtige Hilfe für uns.
Adelheid Roschinski., Dipl.-Sozialpädagogin in der Opferberatung des Sozialen Dienstes der Justiz Magdeburg
Durch die Mitarbeiter_innen der Mobilen Opferberatung ist eine szenekundige, zielgerichtete und engagierte Vor-Ort-Betreuung gegeben. Hier sind auch gemeinsame Betreuungen mit der Opferberatung des Sozialen Dienstes der Justiz in jeweiliger Ergänzung gelungen. Wir wissen die Schwerpunktarbeit der Mobilen Opferberatung zu schätzen und setzen aus fachlicher Sicht weiterhin auf eine gedeihliche Zusammenarbeit, die den Opfern rechter Gewalt hilft.
Monika Schwenke, Fachreferentin für Migrationsdienste beim Caritasverband für das Bistum Magdeburg e.V.
Unser Grundgesetz deklariert, dass die Würde des Menschen unantastbar ist! Opfer rechter Gewalt haben Diskriminierung, Erniedrigung und Entwürdigung erfahren müssen. Ihre Würde wurde angetastet. Von der Mobilen Opferberatung erhalten Sie eine professionelle Begleitung zur Bewältigung der Gewalterfahrungen. Ich hoffe, dass dieser Dienst am Menschen weiterhin stabil in Sachsen-Anhalt geleistet werden kann und die notwendige Akzeptanz findet.
Michael Sommer, Vorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbundes
Viele halten Demokratie und Freiheit für selbstverständlich - sie sind es aber nicht. Den Rechtsextremismus zu bekämpfen ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe und ein zentrales Anliegen der Gewerkschaften. Dafür brauchen wir die Beratungsprojekte für Opfer rechter und rassistischer Gewalt - nicht nur im Osten, sondern auch im Westen.
Christiane Treeck, Dipl.-Psychologin, Leiterin, Psychosoziales Zentrum für Migrantinnen und Migranten in Sachsen-Anhalt
Besonders Menschen, die aufgrund ihrer Herkunft ohnehin oft als nicht dazugehörig behandelt werden, brauchen die Mobile Opferberatung, die ihnen nach rassistisch motivierten Gewalttaten beisteht und sie dabei unterstützt, Gerechtigkeit zu fordern. Die Mobile Opferberatung leistet einen unverzichtbaren Beitrag für ein friedliches Miteinander in diesem Land. Alles Gute Euch und auf weiterhin gute Zusammenarbeit!

"Macht weiter so!"

Klient_innen und Kooperationspartner_innen zur Arbeit der Mobilen Opferberatung.