Neben der Beratung und Unterstützung von Betroffenen politisch rechts motivierter Gewalt, ihres sozialen Umfelds und von Zeug*innen sind wir mit unserem unabhängigen Monitoring wichtige Ansprechpartnerin zum Ausmaß rechter Gewalt in Sachsen-Anhalt. Daneben bieten wir in ausgewählten Fällen auch Workshops oder Seminare v.a. zur Spezifik rechter Gewalt und den Perspektiven Betroffener an oder engagieren uns gesellschaftspolitisch zur Durchsetzung der Rechte und Forderungen potenziell Betroffener.

Einzelfallberatung

Unser Angebot deckt ein breites Spektrum von Informations-, Beratungs-, Begleitungs- und Unterstützungsleistungen ab und kann – je nach Bedarfen und Wünschen der Klient*innen – u.a. folgende Bereiche umfassen:

  • psychosoziale Beratung und Krisenintervention;
  • Beratung zu Straf- und Zivilverfahren (zum Für und Wider einer Anzeigenerstattung, Ablauf des Strafverfahrens oder hinsichtlich der Durchsetzung zivilrechtlicher Ansprüche);
  • Begleitung zu polizeilichen Vernehmungen, zum Gericht und zu Behörden, zu Ärzt*innen oder Psychotherapeut*innen;
  • Hilfe bei der Beantragung von Entschädigungsleistungen;
  • Vermittlung zu spezialisierten psychiatrischen, psychologischen oder psychotherapeutischen Einrichtungen;
  • Hilfe bei der Suche nach juristischer Unterstützung und Kooperation mit den bevollmächtigten Rechtsanwält*innen im Rahmen von Straf-, Zivil- oder Entschädigungsverfahren;
  • Beratung im Umgang mit anhaltender Bedrohung;
  • fallspezifische Öffentlichkeitsarbeit nur auf Wunsch und in enger Absprache mit dem oder den Betroffenen, z.B. Unterstützung und Begleitung im Umgang mit Medienvertreter*innen sowie Information der Öffentlichkeit, z.B. durch Chronikmeldungen, Pressemitteilungen oder Initiierung von Spendenaufrufen;
  • Unterstützung der Selbstorganisation und des Self-Empowerments von Betroffenen und potenziell Betroffenen (z.B. bei der Organisation von Veranstaltungen, Solidaritätsaktionen, Redebeiträgen oder Präsentationen);
  • Begleitung von Betroffenen bei Gesprächen mit politisch Verantwortlichen oder Artikulierung von Interessen gegenüber Kommunen, Netzwerken oder Runden Tischen etc.;
  • Weitervermittlung an andere spezifische Beratungseinrichtungen, kommunale Netzwerkstrukturen oder engagierte Einzelpersonen vor Ort.

Dabei beraten wir sowohl Face-to-Face (von Angesicht zu Angesicht), telefonisch als auch online per E-Mail, Chat und Videoberatung.

Unabhängiges Monitoring zum Ausmaß rechter Gewalt in Sachsen-Anhalt

Seit 2003 dokumentieren wir – in Zusammenarbeit mit der Beratungsstelle für Opfer rechter Gewalttaten für die Region Anhalt/Bitterfeld/Wittenberg beim Multikulturellen Zentrum Dessau e.V. – das Ausmaß politisch rechts motivierter Gewalt in Sachsen-Anhalt. Hierzu veröffentlichen wir in regelmäßigen Abständen anonymisierte Kurzdarstellungen rechter, rassistischer und antisemitischer Angriffe als Chronikmeldungen u.a. auch auf Facebook und twitter. Darüber hinaus bieten unsere jährlich veröffentlichten, fortlaufenden Statistiken – in welche auch die bei den Sicherheitsbehörden und der Justiz registrierte Fälle einfließen – die Grundlage für eine regionale und landesweite Problemwahrnehmung, fundierte Analyse, Handlungsempfehlungen oder weiterführende Aktivitäten. In diesem Zusammenhang beantworten wir Anfragen von Multiplikator*innen aus Zivilgesellschaft, Politik oder von Pressevertreter*innen sowie von weiteren Interessierten.

 

Bildungsarbeit und gesellschaftspolitisches Engagement

Soweit möglich realisieren wir Schulungen, Workshops, Vorträge oder Podiumsbeiträge zum Themenfeld, unter anderem für Selbstorganisationen (potenziell) Betroffener, lokale zivilgesellschaftliche Initiativen, politische Entscheidungsträger*innen, Behördenmitarbeiter*innen und weitere Interessierte. Darüber hinaus beteiligen wir uns an Initiativen zur Verbesserung der rechtlichen oder sozialen Situation (potenziell) Betroffener, u.a. durch die Mitarbeit in entsprechenden Verbänden und Gremien, Stellungnahmen in Gesetzgebungsverfahren oder Redebeiträgen in Anhörungen. Zudem geben wir – derzeit ein bis zwei Mal pro Jahr – einen Newsletter heraus, der immer wieder auch auf die Perspektiven und Forderungen (potenziell) Betroffener aufmerksam macht und als Printversion sowie per E-Mail bezogen werden kann.