Verband der Beratungsstellen für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt (VBRG e.V.) und Opferperspektive e.V., 18.08.2017

Heute geht die neue Internetseite www.toolbox-gegen-rechts.de online. Hier finden sich Hinweise und Informationen zum Umgang mit rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt. Das Angebot richtet sich speziell an Jugendliche, die auf Grund ihrer Herkunft, Hautfarbe, sexuellen Orientierung oder ihres politischen Engagements zu Angriffszielen von rechten Gewalttäter_innen geworden sind.

Mit der Website wurde eine Möglichkeit geschaffen, Jugendliche über ihre Rechte und mögliche Strategien nach einem Angriff zu informieren. Die Inhalte sind online verfügbar und so an jedem Ort per Smartphone abrufbar. Damit haben VBRG und Opferperspektive ein zeitgemäßes und niedrigschwelliges Angebot geschaffen, über das sich Jugendliche leichter informieren können. Es ermöglicht ihnen außerdem unkompliziert in Kontakt mit den jeweiligen Opferberatungsstellen im gesamten Bundesgebiet zu treten.

Mit der „Toolbox gegen rechte Gewalt“ wird auf einen besorgniserregenden Trend reagiert: Bundesweit werden Jugendliche zunehmend durch Rechte bedroht, beleidigt und körperlich attackiert. So waren in Brandenburg im Jahr 2016 fast ein Drittel aller durch rechte Gewalttaten betroffenen Personen 18 Jahre alt oder jünger. Auch jugendliche Geflüchtete werden immer wieder durch Rassist_innen angegriffen. Dabei sind es gerade junge Menschen, die sich gegen rechte Umtriebe in ihren Städten und Kommunen engagieren, und organisierten Rechten den öffentlichen Raum nicht einfach überlassen wollen.

Die Website bietet Antworten auf Fragen, die viele betroffene Menschen nach dem Erleben einer rechten Gewalttat beschäftigen: Was ist direkt nach einem Angriff wichtig? Wie kann ich mit meinen Ängsten umgehen? Was sind die Vor- und Nachteile einer Anzeige? Darüber hinaus gibt es wichtige Hinweise zu Entschädigungen und der Finanzierung von Arztkosten und anwaltlicher Vertretung. Jugendlichen soll so die Möglichkeit gegeben werden, selbstbestimmt mit den Angriffsfolgen umzugehen. In einem Kurzfilm wird zudem die Arbeitsweise der Opferberatungsstellen erläutert.